Während der Bearbeitung des Antrags, war der Geschäftsbetrieb an den sieben Staffel-Standorten – namentlich in Coburg, Hildburghausen, Schleusingen (zwei), Sonneberg, Suhl und Kronach – zunächst weitergelaufen. Zu Beginn des Jahres wurde das Insolvenzverfahren offiziell eröffnet. Der vom Amtsgericht Meiningen bestellte Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Dirk Götze von FRH Rechtsanwälte hatte bereits im Oktober den Erhalt aller Standorte als klares Ziel ausgegeben. Der MDR hatte Anfang Januar unter Berufung auf die ebenfalls beteiligte Pluta Rechtsanwalts-GmbH berichtet, dass es wohl keine Gesamtlösung für das Firmenkonstrukt geben werde, sondern die Standorte an unterschiedliche Investoren veräußert würden.
Für den Betrieb in Coburg hat Dirk Götze nun eine Fortführung arrangieren können. Dabei hatte es der Rechtsanwalt nach eigenen Angaben mit einem „sehr kooperativen und konstruktiven Verhandlungspartner” zu tun. „Ich habe mit zahlreichen Interessenten Gespräche und Verhandlungen geführt. Autoland war der Partner, der sowohl für die Gläubiger des sich in Insolvenz befindlichen Unternehmens als auch für die Mitarbeiter und Kunden die beste Lösung angeboten hat”, so Götze, der zudem den schnellen Abschluss der Verhandlungen lobt. „Mit dieser Lösung ist es uns gelungen, die Arbeitsplätze und die bewährten Strukturen des Autohauses zu erhalten und gleichzeitig neue Impulse zu setzen“, ergänzt Arthur Deichmann von der Deichmann Corporate Finance GmbH, die den Investorenprozess für den Insolvenzverwalter begleitet hat.
Autoland mit ambitionierten Umsatzzielen
Durch die Akquisition des Coburger Standorts schafft sich die Autoland AG nun erstmals eine Präsenz in Bayern. Die gegenwärtig 29 Autoland-Niederlassungen verteilen sich auf Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen. „Die Übernahme des Coburger Standortes ist ein wichtiger Schritt für uns, um unsere Kundenbasis in der Region zu erweitern und unsere Marktposition weiter zu stärken”, erläutert Wilfried Wilhelm Anclam, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Autoland AG, den Schritt. „Die Autohaus Staffel Coburg GmbH genießt seit Jahrzehnten einen hervorragenden Ruf in der Region. Wir freuen uns darauf, diese Tradition fortzusetzen, das bestehende Angebot deutlich zu erweitern und mit unseren modernen Lösungen und Services zu ergänzen.“ Geplant ist unter anderem eine Modernisierung des Standortes, um so die Auswahl an Fahrzeugen, Dienst- und Serviceleistungen auszubauen.
Martin Schuster, Bereichsleiter der Autoland AG für Bayern, Thüringen und Sachsen, blickt voraus: „Wir sehen großes Potenzial in der Region Coburg und freuen uns darauf, die Erfolgsgeschichte der Autoland AG auch hier weiterzuführen. Mit unserem breiten Angebot an Fahrzeugen, einem starken Fokus auf Servicequalität und attraktiven Finanzierungsmodellen möchten wir die Mobilitätsbedürfnisse unserer Kunden noch besser bedienen.”
Als Deutschlands größter Autodiscounter beschäftigt die Autoland AG zurzeit 1.200 Mitarbeitende. Die Firmenzentrale befindet sich im sachsen-anhaltinischen Brehna (bei Leipzig und Halle), der Firmensitz in Berlin, Am Großen Wannsee. Im Kalenderjahr 2024 wurden aus einem Fahrzeugbestand von über 10.000 Fahrzeugen und 30 Automarken 51.000 Neu-, Jahres- und Gebrauchtwagen verkauft. Dieses Jahr soll das Umsatzvolumen die Marke von einer Milliarde Euro übertreffen.