Rund 58,73 Millionen Consumer-Reifen haben die Mitgliedsunternehmen der European Tyre and Rubber Manufacturers’ Association (ETRMA) in den ersten drei Monaten des Jahres 2025 verkauft. Das sind knapp 3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Blick auf die einzelnen Reifenarten bestätigt im Wesentlichen die Tendenz des Vorjahres: Sommerreifen verzeichnen leichte Rückgänge (-3 Prozent), während Winterreifen zulegen können (+5 Prozent). Die auch von uns vielfach thematisierten Verschiebungen in Richtung Ganzjahres-Optionen bleiben evident (+14 Prozent). „Bei Consumerreifen hat sich die in der zweiten Jahreshälfte 2024 beobachtete Erholung (+8 Prozent) im ersten Quartal 2025 fortgesetzt. Die Volumina lagen nahe an denen des ersten Quartals 2019, vor den Auswirkungen der Pandemie”, ordnet ETRMA-Generalsekretär Adam McCarthy die Zahlen ein.
Weniger positiv kann sich McCarthy hingegen über das Commercial-Geschäft und dessen Entwicklung äußern: „In der Kategorie Lkw-Reifen war das Volumen im ersten Quartal mit -4 Prozent gegenüber dem gleichen Quartal 2024 und -11 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2019 vor der Pandemie sehr schwach.” Seinen Ausführungen zufolge sind globale Unwägbarkeiten einer der Hauptgründe für den Trend. Von Januar bis März dieses Jahres setzten die ETRMA-Mitglieder knapp 2,7 Millionen Lkw- und Bus-Reifen über den Ersatzmarkt ab. Ähnlich sieht es auch beim Blick auf landwirtschaftliche Bereifungsoptionen aus. Diese gaben ebenfalls um 4 Prozent nach und lagen mit insgesamt rund 203.000 Einheiten deutlich unter dem Niveau von 2019. Motorrad- und Rollerreifen wiederum verzeichneten ein Plus (3,52 Millionen Einheiten; +7 Prozent); profitierten ETRMA-Angaben zufolge dabei aber vom Vergleich mit dem relativ schwachen Jahresstart 2024.
Wie der Verband weiter mitteilt, nahm der Import von Consumer-Reifen – vor allem aus dem asiatischen Raum und hier vor allem aus China – in die EU und Großbritannien in den ersten beiden Monaten des Jahres weiter zu. Auch der Import von Lkw- und Busreifen verzeichnete einen leichten Anstieg, wobei hier Vietnam und Thailand die treibenden Kräfte waren. Mit Verweis auf Kalkualtionen der Experten von Astutus Research bilanziert die ETRMA ferner, dass im Jahr 2024 in der EU, Großbritannien, Norwegen und der Schweiz rund 4,5 Millionen Tonnen Altreifen angefallen sind. Das sind knapp vier Prozent mehr als im Vorjahr. Immerhin etwa 600.000 Tonnen dieser Menge konnten wiederverwendet respektive runderneuert werden.
ETRMA-Personal-Veränderungen
Darüber hinaus gab der Verband dieser Tage noch eine Neuigkeit in eigener Sache bekannt: Stella Mathioudaki wurde zur Direktorin für Produktverantwortung und Nachhaltigkeit der ETRMA benannt. In ihrer erweiterten Rolle soll sie die Bemühungen der Branche um einen verantwortungsvollen Materialeinsatz und die Einhaltung von Vorschriften begleiten und zugleich Schlüsselinitiativen für mehr Nachhaltigkeit beim Thema Reifen – einschließlich Recycling, Runderneuerung und dem Übergang zur Kreislaufwirtschaft – voranbringen. Zu einer Nachfolge des inzwischen nicht mehr für Goodyear tätigen Verbandspräsidenten Chris Delaney gibt es seitens der ETRMA bislang kein Update.