„Als technologiegetriebenes Unternehmen bieten wir ein breites Produktportfolio. Sowohl für jede Antriebsform als auch die Möglichkeit diese außerhalb der Automobilumfeldes weiterzuentwickeln. Der Transfer in neue Geschäftsfelder eröffnet Chancen für den langfristigen Erfolg bei sich ändernden Marktbedingungen“, fasst der geschäftsführende Gesellschafter Martin Peters zusammen. Er hatte sich schon im Hinblick auf die Geschäftszahlen 2024 entschlossen gezeigt: „Unseren Kurs der Technologieoffenheit setzen wir weiterhin fort“, sagte er im Juni. Trotz des im vergangenen Geschäftsjahr um 16 Prozent auf 5,33 Milliarden Euro (Vorjahr: 6,35 Milliarden Euro) gesunkenen Konzernumsatzes der Unternehmensgruppe Eberspächer, soll der klare Fokus weiterhin auf Innovationen gerichtet sein und somit „die Offenheit für Wandel ein Leitmotiv bleiben“.
Zu den aktuellen Innovationsfeldern zählt unter anderem der Bereich Wasserstoff: Gemeinsam mit einem dänischen Technologieunternehmen hat Purem by Eberspächer ein Konzept für die industrielle Fertigung von Hochtemperaturelektrolyseuren entwickelt. Bereits Anfang Juni konnte der Abgas- und Akustikspezialist der Unternehmensgruppe die ersten beiden vier Tonnen schweren Wasserstofferzeuger ausliefern. Zudem arbeitet man gemeinsam mit einem deutschen Start-Up an der Fertigung von Druckbehältern, die die sichere und kostengünstige Speicherung und den Transport von Wasserstoff ermöglichen. „Dies gelingt uns, indem wir unsere Kernkompetenzen und die langjährigen Fachkenntnisse aus der Abgastechnologie übertragen sowie divisionsübergreifend zusammenarbeiten“, betont Jörg Steins, CEO der Eberspächer-Gruppe.
Darüber hinaus hat Eberspächer, um verschiedenste automatisierte Fahrfunktionen verlässlich abzusichern und der steigenden Komplexität der elektronischen Fahrzeugarchitektur Rechnung zu tragen, ein Batteriemanagement-System mit Anbindung an das Pkw-Bordnetz entwickelt, das laut Unternehmensangaben eines der ersten Serienprodukte dieser Art sein soll. Diese Hard- und Softwareexpertise möchte das Unternehmen im Rahmen einer strategischen Partnerschaft in die Entwicklung und Vermarktung von Niedervoltbatterien einbringen.
Eberspächer war in den 1930er-Jahren in die Automobilbranche eingestiegen und produzierte ab den 1950ern Standheizungen und Abgasanlagen. 1974 gehörte Eberspächer zu den Ersten, die Katalysatoren in Serie einsetzten. Später kamen elektrische Zuheizer und Hochvolt-Heizgeräte für E-Fahrzeuge hinzu. Bereits in den 2000er-Jahren rückte die Fahrzeugelektronik in den Fokus; durch gezielte Zukäufe wurde man zum Komplettanbieter für Thermomanagement und Elektroniklösungen. Aktuell ist die Gruppe in über 30 Ländern aktiv und beschäftigt 10.680 Mitarbeitende, davon rund 3.600 in Deutschland.