Mit der Konzentration der europäischen F&E-Kapazitäten im neuen Reifenwerk in Serbien will der Konzern ein “globales trilaterales Rahmenwerk” schaffen, das die Zusammenarbeit zwischen den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen in Japan, den USA und Europa weiter stärken und die nächste Stufe der technologischen Entwicklung einleiten soll. Toyo Tire eröffnete im Januar 2019 ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Nordamerika und im November desselben Jahres ein weiteres in Deutschland. Für die Mitarbeiter am deutschen Standort ist Ende nächsten Jahres nun Schluss. Aus Effizienzgründen ist die Entscheidung, sämtliche Entwicklungskräfte angedockt an das europäische Reifenwerk arbeiten zu lassen, durchaus nachzuvollziehen. Einige asiatische Reifenhersteller haben in Osteuropa ihre Produktions- und Entwicklungsmöglichkeiten aufgestockt. Für die Toyo-Belegschaft ist dieser Schritt nach nur knapp sechs Jahren in Willich dennoch bitter.
Im Zuge der Mitteilung zur Errichtung des neuen Forschungs- und Entwicklungslabors in Serbien verweist das Management auf einen mittelfristigen Geschäftsplan, in dem drei Bereiche mit wichtigen Differenzierungstechnologien benannt werden: “Fortschrittliches Design, um mehrere Leistungsanforderungen auf hohem Niveau zu erfüllen, Kundenorientierte Produktentwicklung, um Produkte mit differenzierten Merkmalen und Vorzügen zeitnah zu entwickeln und Technologie der nächsten Generation, um Technologien im Vorgriff auf zukünftige gesellschaftliche Bedürfnisse voranzutreiben.” Toyo Tire definiert die Stärkung der „Verarbeitungstechnologie” als Schlüsselelement dieser Initiative. Im neuen F&E-Zentrum in Serbien wolle man sich auf die Entwicklung neuer Gummimischungen und Materialien sowie auf die Weiterentwicklung der Mischtechnologie konzentrieren. Darüber hinaus ermögliche das Testgelände auf dem Gelände des Werks in Serbien sofortige Fahrtests, was Entwicklungszyklen verkürze und die Produktentwicklung beschleunige.