Wie viel wird nach Umsetzung des Transformationsplans noch von einem ursprünglich so bedeutenden Reifenkonzern bleiben? Hierzulande hat sich Goodyear in der Wahrnehmung vieler Branchenkenner seit Jahren zwanghaft verschrumpft. Aus der Händlerschaft hörte man andauernde Klagen über Lieferschwierigkeiten und eine intransparente Unternehmenspolitik. Während vornehmlich asiatische Reifenhersteller durch Investitionen in Reifenwerke und Personal ihre Wachstumsambitionen untermauern, lässt sich anhand des Beispiels Goodyear gut erkennen, wie "Premium-Akteure" um Verschlankung und Neujustierung bemüht sind, um im globalen Wettbewerb der Reifenindustrie überleben zu können. Auch Continental konzentriert sich ja wieder auf sein ursprüngliches Kerngeschäft. Goodyear hat Anfang 2025 die Marke Dunlop final an die Sumitomo Rubber Industries Ltd abgegeben. Wir berichteten ebenfalls über das Aus für den traditionsreichen Goodyear-Standort in Fulda.
Goodyear Chemical stellt unter anderem synthetischen Kautschuk her. Gemäß den Transaktionsbedingungen wird Gemspring Goodyear bei Abschluss der Transaktion einen Barerlös von rund 650 Millionen US-Dollar für Goodyear-Chemical-Anlagen zahlen, vorbehaltlich bestimmter Anpassungen nach Abschluss der Transaktion. Darüber hinaus sieht die Transaktion eine langfristige Liefervereinbarung vor. „Mit dem Verkauf unseres Chemiegeschäfts setzen wir unser Engagement für die Optimierung unseres Portfolios und die Schaffung von Shareholder Value fort. Wir sind unseren Mitarbeitern von Goodyear Chemical dankbar, die den Erfolg dieses Geschäftsbereichs vorangetrieben haben. Wir werden eng mit Gemspring zusammenarbeiten, um einen reibungslosen Übergang für unsere Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten zu gewährleisten", sagt Mark Stewart, Chief Executive Officer und President von Goodyear.
Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigung sowie anderer üblicher Abschlussbedingungen. Sie soll voraussichtlich Ende 2025 abgeschlossen sein. Goodyear beabsichtigt, den Erlös aus der Transaktion zum Abbau der Verschuldung und zur Finanzierung von Initiativen im Zusammenhang mit dem Transformationsplan Goodyear Forward zu verwenden. Der Reifenhersteller wird seine Chemiewerke in Niagara Falls/New York und Bayport/Texas, sowie seine Rechte an den in diesen Werken hergestellten Produkten behalten.