Im vergangenen Jahr hat Hankook Tire sein Engagement in der UEFA Europa League um weitere drei Jahre bis zum Ende der Saison 2026/27 verlängert. Und auch der Zweitmarke Laufenn haben die Koreaner durch das Sponsoring der UEFA Conference League eine mediale Aufmerksamkeit verschafft. Die beiden Konzern-Marken Hankook und Laufenn werden bei jedem Spiel mit LED-Bandenwerbung sowie weiteren Markenelementen wie Medienwänden bei TV-Interviews und Pressekonferenzen beworben. Beim Europa-League-Finale in Bilbao war die EV-Reifenserie iON omnipräsent. Hankook positioniert sich als Reifenspezialist im Bereich Elektromobilität – dies in das Bewusstsein der Menschen zu tragen, ist das zentrale Sponsoringziel.
Die Unterschrift zur Verlängerung des Sponsorings wurde im vergangenen Jahr mit der Aussage vom damaligen Europa-CEO flankiert: “Unser Sponsoring der UEFA Europa League und der UEFA Conference League ist ein Schlüsselelement unserer Marketingstrategie, die darauf abzielt, die Bekanntheit und Attraktivität von Hankook und Laufenn auf dem europäischen Markt weiter zu steigern. Insbesondere die signifikante Markenpräsenz unserer für Elektrofahrzeuge entwickelten Marke Hankook iON wird uns bei unserem Ziel unterstützen, der weltweit führende Hersteller von EV-Reifen zu werden.“ Die Partnerschaft mit der UEFA umfasst übrigens auch ein Sponsoring des Ballon dʼOr, der seit 1956 jedes Jahr die besten in Europa aktiven Fußballspieler auszeichnet. Beim Finale in Bilbao zwischen den Tottenham Hotspurs und Manchester United stand kein Fußballer auf dem Feld, der in eine derartige Exzellenz-Riege aufgenommen werden sollte – Final-würdig waren lediglich die Anhänger der Spurs, die nicht nur aufgrund des Titelgewinns den Ton lautstark angaben.
Hankooks Tonalität im Umfeld des Finales war ausgewogen temperiert. In einer Hospitality versammelte der koreanische Reifenhersteller Händler und Partner aus ganz Europa. Auch das Top-Management zeigte sich in gewohnt unaufdringlicher Weise. Am Rande des Spiels war von Konzernmitarbeitern zu hören, wie gefestigt die Hankook-Position auf diesem Kontinent mittlerweile ist. Mit einer Multi-Brand-Strategie hat sich der Reifenhersteller in einem Premium-Umfeld positioniert – ein Sponsoring auch für die Drittmarke Optimo wurde noch nicht vermeldet, aber die Wirksamkeit zur Steigerung der Bekanntheit werde ebenfalls erörtert. Die generelle Nachfrage nach Konzernprodukten habe ein Ausmaß erreicht, die man als Hersteller eigentlich nur noch durch die Errichtung eines weiteren Reifenwerks in Europa beantworten könne. Zu eventuellen Plänen hierzu war aber verständlicherweise in Bilbao keine Andeutung zu vernehmen. Die Erweiterung der Produktionseinheit in Ungarn wurde ja auch erst im Februar 2025 gestartet: 540 Millionen Euro investiert Hankook in den Ausbau seines Reifenwerks in Rácalmás und treibt damit seine Expansionsbestrebungen voran. In der neuen Fertigungslinie sollen Lkw- und Busreifen in einer Kapazität von bis zu 800.000 Einheiten pro Jahr hergestellt werden. Das Pkw-Geschäft in Europa wird also weiterhin in Teilen auch aus den asiatischen Fabriken im Containergeschäft bedient werden müssen.
Fußball-Sponsoring ist noch vor den Präsenzen im Motorsport das bevorzugte Mittel, um die Aufmerksamkeit der europäischen Autofahrerinnen und Autofahrer auf Hankook-Produkte zu lenken und Vertrauen in die Konzern-Marken zu festigen. Die Wettbewerbe der UEFA stellen für die Verantwortlichen des koreanischen Reifenherstellers die ideale Bühne dar, die Mehrmarkenstrategie visuell in die Welt zu tragen. Ein nationales Sponsoring unterhält Hankook seit sehr langer Zeit bei Borussia Dortmund. Dieses hat hierzulande entscheidend dazu beigetragen, Hankook im Ersatzmarkt-Geschäft an die Spitze zu führen. Die konsistente Marketingstrategie gehört neben der ständigen Weiterentwicklung des Produktportfolios, verlässlicher Handelspartnerschaften, der Präsenz im Erstausrüstungsgeschäft und der eigenen Produktions- und Distributionsstruktur in Europa zu den Grundpfeilern des steilen Aufstiegs des Reifenherstellers aus Seongnam.