Reifenindustrie

Nokian Tyres muss 2023 deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgang hinnehmen

Nokian Tyres Nokia Reifenwerk Finnland Am Unternehmensstammsitz im finnischen Nokia befindet sich das älteste Reifenwerk von Nokian Tyres.  Foto: Nokian Tyres

In den letzten drei Monaten des Geschäftsjahres 2023 erwirtschaftete Nokian Tyres einen Nettoumsatz von 368 Millionen Euro. Dies entspricht einem Plus von 6,3 Prozent bei vergleichbaren Wechselkursen. Bei einer Marge von 9 Prozent lag das operative Ergebnis bei 33,1 Millionen Euro. Deutlich weniger positiv verliefen jedoch die ersten neun Monate des Jahres, weshalb der finnische Reifenhersteller seine Umsatzziele nicht erreicht hat. Insgesamt erzielte der Konzern 2023 einen Nettoumsatz von 1,174 Milliarden Euro und lag damit knapp unterhalb des zu Jahresbeginn anvisierten Korridors von 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr sank der Nokian-Umsatz bei vergleichbaren Währungen um 9,2 Prozent. 

“Im Jahr 2023 war der Auto- und Reifenmarkt aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheiten, der hohen Inflation und des geringen Verbrauchervertrauens anspruchsvoll. Die Händler konzentrierten sich auf den Abbau ihrer Lagerbestände, was zu einem geringeren Absatz von Ersatzreifen führte. Wir haben unsere Leistung und unser Liefervolumen gegen Ende des Jahres entsprechend unseren Erwartungen verbessert, und unser Cashflow war stark. Damit verfügen wir über eine solide Grundlage für 2024, um unsere Aktivitäten weiter zu verbessern”, ordnet Jukka Moisio, Präsident und CEO von Nokian Tyres, die Ergebnisse ein. 

Wachstumsstrategie wird forciert

Besonders zu schaffen macht Nokian Tyres im vergangenen Jahr das schwache Pkw-Geschäft. Während der Umsatzrückgang im Bereich Heavy Tyres (257,1 Millionen Euro; -3,4 Prozent) moderat ausfiel, gab der PCR-Bereich (653,4 Millionen Euro; -15,8 Prozent) deutlich stärker nach. Ändern soll sich das in diesem Jahr vor allem aufgrund der angepassten Produktionsstruktur. Nokian Tyres hatte 2023 seine Geschäftstätigkeiten in Russland eingestellt und in diesem Zuge unter anderem seine wichtige Produktionseinheit nahe St. Petersburg veräußert. Als Reaktion darauf hatte der Konzern in den Ausbau seiner Fabriken im finnischen Nokia sowie in Dayton/Tennessee in den USA investiert. In der zweiten Hälfte des Jahres soll außerdem das gänzliche neue Nokian-Werk in Rumänien anlaufen. 

“Für 2024 wird ein Anstieg des Reifen-Sell-Ins erwartet, und mit unserer wachsenden Kapazität und unserem wettbewerbsfähigen Produktportfolio sind wir bereit, diese Chance zu ergreifen”, sagt Jukka Moisio. “Unsere ausbalancierte Finanzbasis ermöglicht es uns, unsere Wachstumsstrategie mit dem Ziel eines Nettoumsatzes von 2 Milliarden Euro und hohen Gewinnen fortzusetzen und unsere Aktionäre zu belohnen." Damit will der Reifenhersteller schon in diesem Jahr beginnen. Das Management prognostiziert sowohl hinsichtlich des Umsatzes als auch des Ergebnisses “deutliche Steigerungen”. Die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr soll bei 55 Cent je Aktie und damit exakt auf Vorjahresniveau liegen.

Ähnliche Artikel

Nokian Tyres
Krise am Roten Meer und Streiks in Finnland belasten Nokian-Ergebnis
Minimales Umsatzplus
“Herausfordernder Automobil- und Reifenmarkt” beschert Nokian Tyres rote Zahlen
Reifenindustrie
Pirelli
Pirelli kann operatives Ergebnis um 5,8 Prozent steigern
Quartalsbilanz
Goodyear
Goodyear verkauft weniger Reifen und reduziert Verluste
EMEA-Region weiter im Fokus