Das Werk entsteht auf einer Fläche von rund 25.000 Quadratmetern nahe der luxemburgischen Grenze. Vorgesehen sind eine Shredderanlage, drei Reaktoren der neuesten Generation, ein Kraftwerk sowie eine Mahl- und Pelletieranlage. Der Termin des Spatenstichs war ursprünglich bereits für Juli geplant, doch die Pyrum-Verantwortlichen erwarten aufgrund der Erfahrungen beim Ausbau des Stammwerks in Dillingen eine kürzere Bauzeit, sodass weiterhin eine Inbetriebnahme im Jahr 2027 geplant ist. „Nachdem alle juristischen Formalitäten endlich geklärt sind – Bebauungsplan, Baugenehmigung und Zuwegung zum Grundstück – können wir es kaum erwarten, dass es nun auch sichtbar losgeht. Im Hintergrund sind die Planungen bereits weit fortgeschritten: Das Grundstück ist vorbereitet, zahlreiche Anlagenteile mit langen Lieferzeiten – sogenannte Long-Leads – bestellt und die Ausschreibungen des Architekten für die Bodenarbeiten laufen. Zudem werden wir beim Bau von den Erfahrungen profitieren, die wir bei der Erweiterung unseres Stammwerks in Dillingen gemacht haben.“, erklärt CEO Pascal Klein.
Die Lage des Standorts gilt als logistisch vorteilhaft: In direkter Nähe zur Mosel, mit Bahnanschluss und Autobahnanbindung, ist die Anlieferung von Altreifen aus ganz Europa ebenso möglich wie der effiziente Abtransport der recycelten Produkte. Zur Finanzierung des Projekts nutzt Pyrum einen Teil der mit BASF vereinbarten Kreditlinie über 25 Millionen Euro. Zudem liegt ein Term Sheet einer europäischen Großbank vor, die rund 70 Prozent der Investitionssumme als Fremdkapital beisteuern soll – vorbehaltlich der Zustimmung der Gremien. Gespräche mit den saarländischen Behörden über die Grundstückserschließungskosten und eine mögliche Landesbürgschaft laufen. Erste Fördermittel zur Schaffung neuer Arbeitsplätze wurden bereits ausgezahlt.
Pyrum Innovations entwickelt seit 2008 eine Thermolyse-Technologie, mit der laut Unternehmensangaben Altreifen und Kunststoffe nahezu emissionsfrei recycelt werden. Dabei entstehen Sekundärrohstoffe wie Thermolyseöl und recovered Carbon Black, die unter anderem von BASF, Continental und Schwalbe weiterverarbeitet werden.