Neues Demontagezentrum in São Paulo

Stellantis forciert Circular-Economy-Aktivitäten auf internationaler Ebene

stellantis_demontage_SaopauloAuch in Brasilien verfügt Stellantis nun über ein Demontagezentrum für Altfahrzeuge.  Foto: Stellantis 

Stellantis ist nach eigener Aussage der erste Automobilhersteller in Südamerika, der in eine spezielle Einrichtung für die Demontage von Altfahrzeugen respektive von beschädigten Fahrzeugen investiert. Für eine Summe von rund 13 Millionen R$ (ca. zwei Millionen Euro) schafft das Unternehmen in den kommenden Jahren zugleich rund 150 neue Arbeitsplätze. Durch das neue Zentrum macht Stellantis Fortschritte in ökologischer Hinsicht, die Verantwortlichen betonen jedoch auch die wirtschaftliche Bedeutung der Maßnahmen. „In einer Welt, die zunehmend von Materialknappheit betroffen ist, ist die Sicherung des Zugangs zu kritischen Ressourcen neben der Verringerung der Umweltauswirkungen strategisch notwendig. Durch die Internalisierung der Demontagepozesse erhält Stellantis Zugang zum Fluss der Komponenten und Materialien von Fahrzeugen und reduziert gleichzeitig den Abfall“, so Laurence Hansen, SVP Global Circular Economy.

Großes Marktpotenzial in Brasilien 

In das „Circular AutoPeças Vehicle Dismantling Center“ – so der offizielle Name der globalen Sustainera-Aktivitäten von Stellantis in Brasilien – kommen von Fahrzeuge verschiedener Marken, die als Totalschaden eingestuft sind, sowie Autos am Ende ihrer Nutzungsdauer. Nach dem Start in einem Dekontaminationsbereich, in dem alle Flüssigkeiten wie Öle und Kraftstoffe sicher entfernt werden, erfolgt die Beurteilung des Gesamtzustand des Fahrzeugs durch qualifizierte Techniker. Wiederverwendbare Komponenten durchlaufen anschließend einen Reinigungsprozess und erhalten eine individuelle Identifizierung, einschließlich Klassifizierung, Marktwert und eines von der örtlichen Fahrzeugbehörde ausgestellten Tracking-Labels.

„Heute werden 100 Prozent der Materialien aus demontierten Fahrzeugen korrekt verarbeitet. Von Flüssigkeiten wie Ölen und Kraftstoffen bis hin zu Rohstoffen wie Stahl, Eisen, Aluminium, Kupfer und anderen wertvollen Metallen — alles wird wiederverwendet”, führt Paulo Solti, Vice President Parts and Services für Südamerika, aus. „Gemeinsam mit unseren Partnern stellen wir so das Recycling sicher und tragen zur Verringerung der Umweltbelastung bei.“

Bei Stellantis sieht man große Chancen im brasilianischen Autorecycling, da gegenwärtig nur etwa 1,5 Prozent der Altfahrzeuge umweltgerecht entsorgt werden. Das Marktpotenzial beziffern die Verantwortlichen auf bis zu zwei Milliarden R$ (ca. 316,4 Millionen Euro) pro Jahr. Seit Oktober 2024 betreibt der Automobilhersteller in seinem Werk in Betim auch ein Vehicle Reconditioning Center – eine spezialisierte Werkstatt, die sich der Restaurierung und Aufbereitung von Fahrzeugen widmet und Autos unter Bedingungen auf den Markt bringt, die denen eines zertifizierten Gebrauchtwagens von Stellantis entsprechen. „Die Kreislaufwirtschaft spielt eine strategische Rolle im Geschäft von Stellantis”, unterstreicht Emanuele Cappellano, Präsident von Stellantis South America und Global Head der Geschäftseinheit für leichte Nutzfahrzeuge Stellantis Pro One, abschließend. 

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