Deutsche Kautschukindustrie

wdk ermittelt „ambivalente“ Halbjahresbilanz

AdobeStock_ImagineInfinite KI"Halbjahresbilanz durchwachsen. Unternehmen optimistischer", meldet der wdk zur Bilanz des 1. Halbjahres 2025.  Foto: ImagineInfinite - stock.adobe.com (KI)

„Die Halbjahresbilanz unserer Branche ist und bleibt ambivalent. Der Trend bei den Auftragseingängen ist seit langer Zeit erstmals wieder positiv. Davon kann aber die Inlandsproduktion nicht profitieren“, erläutert wdk-Chefvolkswirt Michael Berthel. „Es bleibt bei den Kostennachteilen des deutschen Industriestandorts gerade aus Sicht global aufgestellter Unternehmen. Die positiven Signale beim Auftragseingang lassen uns für das Gesamtjahr 2025 ein leichtes Plus beim Absatz und Umsatz im Vergleich zum Vorjahr erwarten. Unsere Erwartungen an die Inlandsproduktion sind allerdings sehr gedämpft und liegen aktuell bei einem Minus von 1 Prozent.“ Auch müsse man feststellen, dass immer mehr Unternehmen den Produktionsstandort Deutschland verlassen.

Ernüchternd fällt auch das Fazit zur Wirkung des „Investitionsboosters“ der Bundesregierung aus: Nur 27 Prozent der Geschäftsleitungen in der Kautschukindustrie erwarten einen positiven Impuls für ihr Geschäft. Michael Klein, Präsident des wdk, wertet dies als Alarmsignal: „Unsere Erhebung zeigt, dass das Vertrauen der Wirtschaft in eine entschlossene Wirtschaftspolitik der Bundesregierung weiterhin ausbleibt. Die Unternehmen der deutschen Kautschukindustrie warten dringend auf schnelle Entlastungen. Diese müssen jetzt greifen und nicht erst in ein paar Jahren.“ Die Bundesregierung müsse nun zügig in einen Grundsatzdialog mit der gesamten Breite der Wirtschaft treten und sich dabei nicht nur auf die Großunternehmen konzentrieren, ergänzte Klein mit Blick auf das Treffen von Bundeskanzler Friedrich Merz mit Konzernvertretern im Kanzleramt. Nach Kleins Auffassung bilden die kleinen und mittleren Unternehmen das „Rückgrat der deutschen Wirtschaft“. Sie müssten folglich stärker in den Dialog eingebunden und stärker entlastet werden, „sonst ist der Industriestandort Deutschland für die systemrelevante Kautschukindustrie in absehbarer Zeit Geschichte“, wie Klein es formuliert.

wdk-Pressefoto Michael Berthel
wdk-Pressefoto Michael Klein

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