Reifenindustrie

Ein Drittel mehr Gewinn für Pirelli im dritten Quartal

Pirelli hat seine nach dem ersten Halbjahr angepasste Jahresprognose für das Geschäftsjahr bestätigt.  Foto: Pirelli

5,16 Milliarden Euro und damit 2,5 Prozent mehr als noch im Vorjahr konnte Pirelli in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2023 umsetzen. Organisch wuchs der Umsatz gar um 7,4 Prozent, was jedoch durch negative Währungseffekte ausgeglichen wurde. Auch sein bereinigtes operatives Ergebnis (782,5 Millionen Euro; +14,4 Prozent), seine EBIT-Marge (15,2 Prozent; +0,2 Prozentpunkte) sowie den Nettogewinn (411 Millionen Euro; +14,4 Prozent) konnte der Reifenhersteller steigern. Daran hatte auch das dritte Quartal großen Anteil, wobei die Italiener vor allem ihren Nettogewinn in den Monaten Juli bis September deutlich anheben konnten (168,4 Millionen Euro; +33,3 Prozent). Die Umsatzerlöse (1,72 Milliarden Euro; -6,2 Prozent) lagen hingegen ebenso wie das bereinigte EBIT (265,1 Millionen Euro; -2,5 Prozent) unter den Vorjahreswerten. Ursächlich hierfür waren nach Aussage der Verantwortlichen ebenfalls negative Währungseffekte.

Für das gesamte Jahr erwartet Pirelli Umsatzerlöse in Höhe von rund 6,6 Milliarden Euro, womit der prognostizierte Korridor von 6,5 bis 6,7 Milliarden Euro exakt erreicht würde. Die bereinigte EBIT-Marge wird bei etwa 15 Prozent erwartet, was dem oberen Ende der Spanne von 14,5 bis 15 Prozent entspräche. Die Basis der Annahmen bildet ein verbesserter Preis-Mix im Bereich von +8 Prozent, den das Unternehmen für 2023 erwartet. Im dritten Quartal lag der Wert – begünstigt durch Preisanpassungen – bereits bei +10,4 Prozent und trug damit zum höheren Nettogewinn bei. 

Strategieplan in Umsetzung

Mit Blick auf die finanzielle Performance sieht das Pirelli-Management die Umsetzung des Industrieplans 2021-2022|2025 samt seiner “Schlüsselprogramme” auf einem guten Weg. Im Bereich “Innovationen” sieht die die Konzernspitze die rund 260 neuen Homologationen im Prestige- und Premium-Segment als Beleg der eigenen Kompetenzen. Die Einführung neuer Produkte wie dem P Zero E sowie dem Scorpion MS für SUV trage zudem durch Sicherung der eigenen Marktposition bei. Auch im Zweiradbereich hat Pirelli sein Angebot – sowohl für Motorräder als auch Fahrräder – ausgebaut. 

Fortschritte melden die Verantwortlichen darüber hinaus in den Bereichen "Wettbewerbsfähigkeit", "Digitalisierung" und “Operations”, wobei die beiden letztgenannten Punkte zusammenhängen. Durch den vermehrten Einsatz von intelligenter Steuerungsporgramme und der Umsetzung eines IoT-Ansatzes (Internet of Things) treibt das Unternehmen auch die Dekarbonisierung seiner Standorte und Anlagen voran. Schließlich erwies sich laut Unternehmensangaben im “Commercial”-Programm die Fokussierung auf das High-Value-Segment als richtig. Pirelli konnte bei Reifen ab 18 Zoll und größer ebenso wie der Markt in puncto Volumen um vier Prozent zulegen. Umgekehrt entwickelte sich der Markt mit Standardreifen (17 Zoll und kleiner), wobei das Absatzvolumen von Pirelli (-10 Prozent) stärker nachgab als der Markt (-3 Prozent). (dw)

Ähnliche Artikel

Pirelli Breuberg
“Wir sind ein kleiner und agiler Spieler”
Pirelli in Breuberg
Pirelli
Pirelli kann operatives Ergebnis um 5,8 Prozent steigern
Quartalsbilanz
Peter Gulow Nexen Tire
“Durch das Werk in Europa sind wir in der Lage, unsere Produktpalette zu diversifizieren”
Peter Gulow im Interview mit Automotive Insights
Reifenlager Reifenhandel
Consumer-Segment mit leichten Zuwächsen, Commercial-Segment bleibt schwach
ETRMA-Zahlen zum Reifenersatzmarkt