Es bleibt unruhig bei Webasto: Nachdem im Januar Johann Stohner, Managing Director des Beratungsunternehmens Alvarez & Marsal, als Chief Restructuring Officer (CRO) in den Vorstand des Unternehmens berufen worden war, um bei der finanziellen und operativen Restrukturierung des Zulieferers zu unterstützen, war im März der bisherige Vorstandsvorsitzende Dr. Holger Engelmann verabschiedet worden. Dieser hatte schon im März 2024 Stellenstreichungen im vierstelligen Bereich als „voraussichtlich unvermeidbar“ bezeichnet. Seinen Posten übernahm kürzlich Jörg Buchheim, der gemeinsam mit Johann Stohner Webasto auf solidere Beine stellen soll. Nun haben sich Unternehmensleitung und Betriebsrat auf den Abbau von rund 650 Stellen in Deutschland bis Ende 2025 geeinigt, der möglichst sozialverträglich gestaltet werden soll. „Dies war eine schwere, aber angesichts der Marktentwicklung auch bei Webasto unumgängliche Entscheidung“, kommentiert Buchheim. „Sie trägt wesentlich dazu bei, Webasto auch langfristig zukunftsfest zu machen. Die geplanten Personalmaßnahmen werden wir mit größtem Respekt für die soziale Sicherheit unserer Mitarbeitenden und im Einklang mit unserer Unternehmenskultur umsetzen.“
Den Fokus legen die Verantwortlichen beim Stellenabbau auf Arbeitsplätze in der Verwaltung und Entwicklung. Darüber hinaus sollen die „Kapazitäten in der Produktion an die veränderte Nachfrage angepasst“ werden, wie es in der Mitteilung des Unternehmens heißt. Genaueres hierzu wurde noch nicht bekanntgegeben. Da die Reduzierung der Arbeitsplätzen möglichst sozialverträglich gestaltet werden soll, haben die Vertretungen von Unternehmensleitung und unternehmenseinheitlichem Betriebsrat einen Interessenausgleich mit Sozialplan erarbeitet. Dieser sieht ein Maßnahmenpaket vor, das das Angebot an die Mitarbeitenden beinhaltet, in eine Transfergesellschaft zu wechseln, die sie über maximal zwölf Monate umfassend bei der Vermittlung einer neuen beruflichen Perspektive unterstützt.