Rund 1.400 Beschäftigte betroffen
Einstellung der Reifenproduktion im Michelin-Werk Ardmore bis 2025
Dass die Sparten jenseits des klassischen Reifengeschäfts für Michelin an Bedeutung gewinnen, während das Reifengeschäft zunehmend herausfordernder wird, zeigt ein Blick auf die Ergebnisse des Konzerns im bisherigen Jahresverlauf. Das hat nun auch Folgen für den Michelin-Standort Ardmore/Oklahoma in den USA.
Erst kürzlich hat Michelin mitgeteilt, Gespräche mit den hiesigen Sozialpartnern bezüglich der deutschen Standorte Karlsruhe, Trier und Homburg zu führen, der Ausgang sei aktuell offen. In Nordamerika ist man bei dem Reifenriesen über den Gesprächsstatus hinaus und hat bereits Fakten geschaffen: Bis spätestens Ende 2025 soll die Reifenproduktion in Ardmore/Oklahoma auslaufen. Während die Herstellung von Gummimischungen für anderen Standorte fortgeführt werden soll, wird die Reifenfertigung schrittweise in andere Michelin-Werke in Nordamerika verlagert. Von der Entscheidung sind rund 1.400 Beschäftigte betroffen.
In Ardmore produziert Michelin seit 1970 Pkw-Reifen für unterschiedliche Märkte. Trotz “erheblicher Investitionen in den letzten fünf Jahren” ist es nach Aussage der Verantwortlichen nicht gelungen, eine Produktion zu wettbewerbsfähigen Bedingungen sicherzustellen. Weitere Investitionen in die Modernisierung des Werks, die angesichts eines sich schnell verändernden Marktes notwendig seien, würden sich negativ auf andere US-Standorte des Netzwerks auswirken, heißt es in einem Statement von Michelin North America weiter. “Das Unternehmen hat alle anderen Optionen sorgfältig geprüft, bevor es diese Entscheidung getroffen hat”, sagt Terry Redmile, Senior Vice President of Manufacturing Michelin Group Americas. Die Schließung des Werks sei “die schwierigste aller Geschäftsentscheidungen". Ein exakter Zeitplan für die Umsetzung der Pläne steht gegenwärtig noch nicht fest. (dw)