Reifenindustrie

IG BCE kämpft für Arbeitsplätze bei Michelin

Michelin_Karlsruhe_webDas Karlsruher Michelin-Werk feierte erst kürzlich sein 90-jähriges Bestehen.  Foto: Michelin

Bereits direkt nach Bekanntwerden der Absichten von Michelin in der vergangenen Woche hatte die IG BCE Widerstand gegen die Pläne angekündigt. Wie dieser aussieht, erläuterte Matthias Hille, Leiter des IG-BCE-Bezirks Mainz, nun gegenüber der dpa. Im Fokus stünden mögliche Alternativkonzepte für die Standorte sowie Überlegungen, wie sich dort die Produktivität steigern lasse. Entsprechende Ansatzpunkte sollen Michelin bereits im Januar präsentiert werden.   

Im Interview mit dem SWR betont auch der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup, sich für den Erhalt des dortigen Standorts einsetzen zu wollen. Dafür sieht er auch eine reelle Chance, da man über Alternativen zur Schließung des Werkes noch gar nicht ausreichend gesprochen habe. “Und bevor solche Alternativen nicht gemeinsam diskutiert worden sind, ist dieser Teil der sogenannten Verhandlungsphase noch nicht vorbei”, so der SPD-Politiker. Zugleich kritisierte er deutlich das Vorgehen der Michelin-Konzernpsitze in der Angelegenheit: “Jetzt schon eine ultimative Werksschließung anzukündigen, das ist ein bisschen der Versuch, öffentlich Fakten zu schaffen, die aber eigentlich noch gar keine sind.”

Michelin muss Perspektiven für die Menschen aufzeigen

Da der Reifenhersteller auf Anfrage der dpa betriebsbedingte Kündigungen ausdrücklich nicht ausschließt, kämpft die IG BCE zudem parallel um die Jobs der rund 1.500 Betroffenen. Einzelne wenige Beschäftigte könnten laut Matthias Hille womöglich nach Bad Kreuznach wechseln. Das dortige Werk hatte Michelin im Zuge seiner Schließungspläne ausdrücklich ausgenommen und stattdessen die “richtungsweisende Bedeutung” des Standorts betont. Im Zuge dieser Überlegungen fordert die IG BCE seitens des Konzerns Engagement für die Beschäftigten. In einer Mitteilung aus der vergangenen Woche hatte Maria Röttger, Präsidentin der Region Nordeuropa von Michelin, versichert: „Unsere Priorität ist es jetzt, unsere Mitarbeitenden so gut wie möglich zu unterstützen und sie individuell in eine neue Zukunft zu begleiten.“ Im Rahmen eines “verantwortungsvollen Austauschs” würden dabei Optionen wie die Dienste einer Transfergesellschaft ebenso wie mögliche Weiterbildungsangebote besprochen. An diesen Worten wird die Gewerkschaft Michelin messen. “Wenn wir keine Alternativen finden für die Menschen, müssen wir über einen Sozialplan sprechen”, so Hille gegenüber der dpa. (dw)

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