Ende des vergangenen Jahres hatte VW mitgeteilt, eine Überprüfung des Vertriebsmodells seiner Marken in die Wege zu leiten. Die Maßnahme galt für die Märkte Frankreich, Deutschland, Polen, Spanien und das Vereinigte Königreich. Während die Evaluierungsphase zumindest in Teilen noch lief, schafften die Verantwortlichen für die Marke VW noch vor Jahresfrist Tatsachen. Die Agenturverträge von Handelspartner für E-Autos der Marke wurden Ende Dezember gekündigt. Mit Beginn des Jahres 2026 soll die Rückabwicklung des Systems abgeschlossen sein.
Während neben VW auch weitere Konzernmarken wie VW Nutzfahrzeuge, Audi und Škoda in den damaligen Überprüfungsprozess einbezogen wurden, blieb die Marke Cupra außen vor. Sie erhielt den Status des „Agenturvorreiters” und sollte als solcher weiter auf das entsprechende Vertriebsmodell setzen. Wenige Monate später ist dieser Sonderweg nun jedoch ebenfalls beendet. Auf Anfrage der Automobilwoche bestätigte eine Unternehmenssprecherin: „Cupra hat beschlossen, seine vollelektrischen Modelle Born und Tavascan in Europa vom Agenturmodell auf das indirekte Vertriebsmodell umzustellen.“ Zu den Hintergründen der Entscheidung führte die Sprecherin gegenüber dem Medium aus: „Wir werden das BEV-Agenturmodell in den EU-Märkten einstellen, um die Abläufe für unsere Mehrmarkenhändler zu vereinfachen.“ Die Umstellung auf das indirekte Vertriebsmodell dürfte sich demnach bis ins kommende Jahr ziehen.
Wie in verschiedenen Medienberichten zu lesen ist, soll zudem offenbar bereits im Juli das erst im März 2024 gestartete Agenturmodell für E-Autos der Marke Audi wieder enden. Mit dem Thema Agenturvertrieb und der unterschiedlichen Perspektive von Herstellern und Händlern haben wir uns im Herbst 2024 in einem längeren Beitrag dezidiert auseinandergesetzt.