Reifenindustrie

Goodyear-Mitarbeiter in Fürstenwalde demonstrieren gegen die geplante Schließung

Goodyear_Reifenproduktion_webVon den Goodyear-Schließungsplänen für das Werk Fürstenwalde sind mehr als 700 Beschäftigte betroffen.  Foto: Goodyear

Bereits im November vergangenen Jahres hatten die Goodyear-Mitarbeiter gegen die Pläne der Konzernführung demonstriert. Goodyear will sein Werk in Fürstenwalde bis 2027 schließen. Der örtliche Mischbetrieb soll jedoch erhalten bleiben. Unmittelbar nach Bekanntwerden der Absichten hatten Belegschaften, die Gewerkschaft und auch die Stadt angekündigt, für den Erhalt des Standorts zu kämpfen. Dieser Ankündigung folgten dieser Tage nun erneut Taten.

Die jüngste Protestkundgebung folgte auf ein erstmaliges offizielles Austauschgespräch zwischen der Verhandlungskommission der Beschäftigten und dem Arbeitgeber. Neben der Darlegung der Beweggründe des Unternehmens und einer genauen Schilderung der aktuellen Situation konnten Arbeitnehmervertrater einen Fragenkatalog einreichen. Im Anschluss wurde die Belegschaft im Rahmen einer Betriebsversammlung informiert, ehe die von der IG BCE initiierte Demonstration vor dem Werkstor stattfand. 

Ziel der Kundgebung war es nach Gewerkschaftsangaben sowohl die Forderungen nach Erhalt der Reifenproduktion noch einmal zu untermauern als auch der Öffentlichkeit in der Region die Möglichkeit zu geben, sich über den aktuellen Stand zu informieren. „Wir wollen den Druck hier weiter aufrechterhalten und nicht nachlassen, auch wenn uns die Gesetzeslage dazu zwingt, erst einmal mit dem Arbeitgeber über seine Pläne zu reden. Das heißt aber noch lange nicht, dass wir sie akzeptieren. Im Moment ist ganz klar das Gegenteil der Fall“, hatte Rolf Erler, Bezirksleiter der IG BCE im Bezirk Berlin-Mark Brandenburg, bereits im Vorfeld betont. 

Gegensätzliche Positionen

Welche konkreten Folgen die Proteste haben, ist aktuell nicht ersichtlich. Goodyear hält nach wie vor an seinen Schließungsplänen fest. "An den Daten, die zu dieser Entscheidung geführt haben, hat sich nichts verändert", sagte eine Sprecherin dem rbb. Demgegenüber stehen unverändert die Forderungen der Gewerkschaft. "Wir haben klargemacht, dass unser Ziel der Erhalt der Reifenproduktion in Fürstenwalde ist. Davon werden wir erstmal nicht abweichen", betonte der Betriebsratsvorsitzende Peter Weiser gegenüber dem rbb. Entsprechend lehne der Betriebsrat Verhandlungen über einen Sozialplan aktuell ab. Ebenfalls nach wie vor eine – zumindest theoretische – Option scheint eine Übereinkunft mit Tesla zu sein. Die fehlende Kooperation zwischen den beiden Großunternehmen hatte die IG BCE bereits zu einem früheren Zeitpunkt kritisiert. 

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