Wie der rbb berichtet, werden im März kommenden Jahres die ersten 72 Stellen in Fürstenwalde abgebaut. Dieser Termin wurde bereits in der Vergangenheit immer wieder als Start für den Arbeitsplatzabbau genannt. Bis dahin besteht theoretisch auch nach wie vor die Möglichkeit, dass ein Investor den Fertigungsstandort übernimmt. Bisherige Gespräche in diese Richtung blieben laut dem brandenburgischen Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) jedoch ohne Ergebnis. "Bisher haben sich alle Kontakte, die wir zu möglichen Investoren aufgenommen haben, zerschlagen", sagte er dem rbb. Der Fürstenwalder Bürgermeister Matthias Rudolph (Bündnis Fürstenwalder Zukunft) hatte Anfang September gegenüber der dpa einen symbolischen Werksverkauf für einen Euro an die Stadt ins Spiel gebracht. Dies solle eine zügige Nachnutzung des Areals ermöglichen.
Klarheit scheint es derweil bislang lediglich mit Blick auf den Stellenabbau zu geben. Im Anschluss an die erste Entlassungsstufe sollen dem rbb zufolge zum 30. September 2025 weitere 149 Beschäftigte das Unternehmen verlassen, 388 Arbeitsplätze entfallen dann erst 2027. 222 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – und damit laut Betriebsrat offenbar mehr als vor einem Jahr zugesichert – bleiben darüber hinaus in Fürstenwalde tätig und stellen Mischungen für andere Goodyear-Werke in Europa her. Parallel zu seinen Plänen für Fürstenwalde will Goodyear seine Fabrik in Fulda in Gänze schließen. Die Vorhaben sind Teil des Transformationsplans “Goodyear Forward”, mit dem das Konzernmanagement vor allem seine Geschäfte in der EMEA-Region wirtschaftlich stabilisieren will. Für die von den Maßnahmen betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde ein Sozialplan vereinbart, der unter anderem die Einrichtung einer Transfergesellschaft vorsieht. Die Beschäftigten in Fürstenwalde erhalten in diesem Zuge ferner eine Gehaltsangleichung auf das Niveau ihrer westdeutschen Kolleginnen und Kollegen.