Zum 30. April dieses Jahres sollte der Stellenabbau bei Goodyear in Fulda beginnen. Genau so ist es laut einem Artikel der Fuldaer Zeitung nun auch gekommen. 376 Mitarbeitende – vor allem solche mit befristeten Verträgen – sind inzwischen nicht mehr am Standort tätig. Ende September dieses Jahres erfolgt dann das komplette Aus für das Werk, auch wenn sich der Rückbau noch bis März 2026 ziehen wird. Das Gros der jetzt noch knapp 600 Personen zählenden Belegschaft wird Ende September freigestellt, rund 30 Beschäftigte verbleiben für die finale Abwicklungsphase am Standort.
Wie es seitens der Fuldaer Zeitung weiter heißt, sind die Mitarbeitenden nahezu vollständig in die als Teil des Sozialplans ausgehandelte Transfergesellschaft gewechselt. Während einige Beschäftigte zudem im Goodyear-Werk Hanau eine neue Stelle antreten konnten, wurde für die übrigen eine Jobmesse mit lokalen Arbeitgebern initiiert. „Auf dem Arbeitsmarkt gibt es ein großes Angebot mit offenen Stellen, aber die müssen auch zu den Kollegen passen“, so Klaus Korger, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender, gegenüber der Fuldaer Zeitung. Bezüglich der Zukunft des Geländes gibt es derweil noch keine Neuigkeiten. Dem Vernehmen nach strebt die Stadt eine industrielle Nachnutzung an. Markante Gebäudeteile wie etwa der Schornstein sollen dem Bericht zufolge jedoch auf jeden Fall erhalten bleiben.
Die Goodyear-Schließungspläne für das Werk in Fulda – das in diesem Jahr seinen 125. Geburtstag begeht – waren Teil umfangreicher Transformationsmaßnahmen, mit denen der Reifenhersteller seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa steigern will. In diesem Zuge wird auch die Neureifen-Produktion im brandenburgischen Fürstenwalde eingestellt. Bislang haben die Maßnahmen – zu denen auch die Verkäufe des OTR-Reifengeschäfts und der Marke Dunlop gehören – allerdings noch nicht den seitens des Managements gewünschten Erfolg. Nach einer zwischenzeitlich positiven Entwicklung hatte Goodyear im ersten Quartal 2025 in der EMEA-Region erneut Verluste erzielt.