Reifenindustrie
Michelin will auch die Lkw-Reifenfertigung im polnischen Olsztyn einstellen
Michelin baut seine Produktionsstruktur in Europa weiter im großen Stil um und hat dabei vor allem die Lkw-Neureifenherstellung im Blick. Wie verschiedene regionale Medien berichteten, will der Konzern sein Lkw-Reifenwerk im polnischen Olsztyn schließen. Geplant ist offenbar die Verlagerung der Produktion nach Rumänien.
Im vergangenen Jahr sorgte Michelin mit den Plänen zur Schließung seiner Fabriken in Trier und Karlsruhe für Aufsehen. Am Standort Homburg wird sich der Hersteller zudem auf die Runderneuerung konzentrieren und die Produktion neuer Lkw-Reifen beenden. Verhandlungen über mögliche Fortführungslösungen für die betroffenen Werke sind nach Angaben der Gewerkschaft IG BCE gescheitert. Ein ähnliches Schicksal droht nun auch der Lkw-Reifenproduktion am Michelin-Standort Olsztyn in Polen.
Wie polnische Medien berichten, will Michelin die Fertigung nach Rumänien verlagern. Die seitens des Konzerns angeführten Gründe sind die gleichen, die auch bereits bei der geplanten Schließung der deutschen Werke angeführt wurden: Zu hohe Kosten vor Ort und ein zunehmend größerer Wettbewerbsdruck insbesondere durch Billigimporte aus dem asiatischen Raum.
Mit rund 5.000 Beschäftigten produziert Michelin in Olsztyn Pkw- und Lkw-Reifen sowie eine Reihe von Spezialreifen etwa für landwirtschaftliche Einsätze. Von den Verlagerungsplänen betroffen sind dem Vernehmen nach etwa 500 Arbeitsplätze. Die Beschäftigten sollen Angebote für andere Stellen bei Michelin erhalten, sodass keine Kündigungen notwendig seien. Details hierzu wie auch zum Zeitplan der Maßnahmen sind aktuell noch Gegenstand von Verhandlungen.