Mehr Pkw-Neuzulassungen im Jahr 2023

BEV legen zu, PHEV mit deutlichem Rückgang

AdobeStock_Pkw-zulassungenDie Neuzulassungen von E-Fahrzeugen legen 2023 zu – 2024 dürfte sich der Stopp der Förderung bemerkbar machen.  Foto: scharfsinn86 - stock.adobe.com

Wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) mitteilt, wurden 2023 in Deutschland etwa 4,1 Millionen Pkw produziert. Dies sind 18 Prozent mehr als im Jahr davor, allerdings 12 Prozent weniger als noch 2019. Ein ähnliches BIld zeigt sich mit Blick auf den Export: 3,1 Millionen in alle Welt verkaufte Pkw bedeuten ein Plus von 17 Prozent gegenüber 2022. 2019 exportierten die deutschen Automobilhersteller jedoch noch rund 3,5 Millionen Fahrzeuge.  Insgesamt wurden im Gesamtjahr 2023 laut VDA-Angaben 5 Prozent weniger Aufträge registriert als im selben Zeitraum des Vorjahres (Ausland: - 3 Prozent; Inland: -18 Prozent).  

Auswirkungungen des Förderstopps 2024

Die Anzahl der Neuzulassungen in Deutschland stieg 2023 wie erwähnt, obwohl zum Jahresende noch einmal ein deutlicher Rückgang registriert wurde. Mit 241.900 Einheiten wurden 23 Prozent weniger neue Pkw zugelassen als im Dezember 2022. “Allerdings war der Jahresendspurt im Jahr 2022 stark durch die damalige Reduktion des Umweltbonus für rein batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) und das komplette Auslaufen für Plug-In-Hybride (PHEV) geprägt. Dies hatte zu einem kräftigen Sondereffekt zum Jahresende geführt, da Kundinnen und Kunden Pkw-Käufe vorzogen, um von der noch höheren Förderung zu profitieren”, ordnet der VDA die Zahlen ein. Aufgrund der ursprünglich geplanten Reduzierung des Umweltbonus hätten sich auch am Jahresende 2023 Vorzugseffekte bemerkbar gemacht. Diesen seien jedoch weniger stark ausgefallen als im Vorjahr. “Das abrupte Ende des Umweltbonus am 17. Dezember wird sich in den Neuzulassungen vor allem 2024 auswirken”, so der Verband. 

Die Zahlen neuzugelassener BEV und PHEV waren bereits zum Jahresende mit 54.650 (-48 Prozent) respektive 17.890 (-74 Prozent) rückläufig. Insgesamt konnten vollelektrische Fahrzeuge 2023 jedoch um 11 Prozent zulegen, während die Neuzulassungen von Plug-in-Hybriden um die Hälfte zurückgingen. Neben dem Stopp der E-Auto-Förderung steht die hiesige Automobilindustrie vor einer Reihe von Herausforderungen. Die Auftragslage bleibt nach Ansicht des ZDK schwach, während insbesondere chinesische Konkurrenten wie BYD mit Macht auf den europäischen Markt drängen. Weitere Preissteigerungen aufgrund hoher Rohstoff- und Produktionskosten verschärfen die Situation zusätzlich. Zudem sehen einige Experten bekannte Problematiken wie den Chipmangel noch nicht überwunden. 

Ein weiteres Spannungsfeld skizziert Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management gegenüber der Tagesschau: "Software wird ein wesentlicher Bestandteil der neuen Wertschöpfung sein. Die gesamte Unternehmenskultur muss sich dahingehend ändern. Und da tun sich die etablierten Autobauer enorm schwer." Hersteller wie etwa Mercedes-Benz oder BMW investieren in den Aufbau entsprechender Kompetenzen und vermelden Fortschritte bei Themen wie dem autonomen Fahren. Dennoch konstatiert Bratzel: “Jahrelang wurde die deutsche Automobilindustrie verfolgt, jetzt muss die Branche aber selbst wieder angreifen." (dw)

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