Keine betriebsbedingten Kündigungen
Bosch will 1.500 Stellen in Baden-Württemberg streichen
Dass die Elektromobilität zu sinkendem Personalbedarf führt, ist in der Branche hinlänglich bekannt. Auch der Automobilzulieferer Bosch begründet seine jüngst bekannt gewordenen Pläne zum Abbau von rund 1.500 Stellen unter anderem mit der fortschreitenden Transformation in der Automobilindustrie.
Wie zuerst die Automobilwoche berichtet hatte, will Bosch in Stuttgart-Feuerbach und Schwieberdingen bis zu 1.500 Arbeitsplätze streichen. Betroffen sind die Bereiche Entwicklung, Verwaltung und Vertrieb. An den beiden Standorten in Baden-Württemberg beschäftigt der Konzern in Summe mehr als 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Durch den Übergang zur Elektromobilität sinke der Beschäftigungsbedarf, während zugleich “hohe Vorleistungen” erforderlich seien, begründet Bosch den Schritt. Verschärfend hinzu kämen Faktoren wie eine schwache Weltwirtschaft, die anhaltende Inflation sowie negative Wechselkurseffekte. "Wir haben mit deutlich größeren Herausforderungen zu kämpfen, als noch zu Jahresbeginn erwartet", so eine Konzernsprecherin. Gleichwohl will das Unternehmen bei den geplanten Maßnahmen auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten und sich damit an den Zukunftstarifvertrag für den Konzernbereich Mobility halten. Die im Juli ausgehandelte Vereinbarung schließt betriebsbedingte Kündigungen für die rund 80.000 Beschäftigten in Deutschland bis Ende 2027 aus.
Nach Angaben der Sprecherin will Bosch den Prozess “sozialverträglich” gestalten. Dafür würden die interne Vermittlung von Mitarbeitern in andere Bereiche, aber auch Vorruhestandsregelungen oder freiwillige Aufhebungsvereinbarungen geprüft. Wie andere Zulieferer setzt Bosch ferner auf den Punkt Weiterbildung und bietet daher in diesem Zuge “Qualifizierungsprogramme für Wachstumsbereiche” an. (dw)