17 Prozent aller Arbeitsplätze in der Region Stuttgart sind der Automobilbranche zuzurechnen – circa 220.000 Menschen arbeiten also bei Herstellern, Zulieferern und im Kfz‐Gewerbe. Dem EU‐Exekutiv‐Vizepräsidenten Stéphane Séjourné, einem der ranghöchsten Vertreter der Europäischen Union, liegt die Zukunftsfähigkeit der Region, aber auch der gesamten Branche, folgerichtig am Herzen: „Die Probleme der Industrie sind uns bekannt“, gab er beim Automobilgipfel zu Protokoll. „Ich sage es Ihnen also laut und deutlich: Wir werden einen Sektor, der 13 Millionen Arbeitsplätze und sieben Prozent des europäischen BIP umfasst, nicht im Stich lassen.“
Um sich ein Bild von den Belangen der Unternehmen zu machen, schaute die Delegation um Séjourné und OB Nopper unter anderem bei der Porsche AG, der Robert Bosch GmbH sowie der Mahle GmbH und der Mercedes Benz Group AG vorbei. Séjourné ist seit dem 1. Dezember 2024 im Amt und suchte nun bei diesen Unternehmen als eine seiner ersten Amtshandlungen das Gespräch über die Zukunft der Automobilwirtschaft – insbesondere in der Stadt und Region Stuttgart. Neben der Präsentation von Innovationen und Produkten nutzten die Verantwortlichen der Unternehmen die Gelegenheit auch zum Gespräch über die Herausforderungen der Zukunft. So sprach man beim Zulieferer Mahle mit dem EU-Kommissar über die zuliefererspezifischen Herausforderungen der Transformation sowie den hohen politischen Handlungsbedarf zur raschen Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Europa.
Beim anschließenden Spitzengespräch im Rathaus sagte Séjourné, der von Januar bis September 2024 Außenminister Frankreichs und von 2019 bis 2024 Mitglied des Europäischen Parlaments war: „Wir haben bereits mit der Arbeit begonnen, mit dem ,Strategischen Dialog‘, den Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor einigen Wochen angekündigt hat. Ich werde drei Prioritäten setzen: Erstens die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie kurzfristig sichern, zweitens die europäische Nachfrage nach sauberen Autos ankurbeln und das ,Made in Europe‘ fördern, und drittens den Schutz unserer Industrie vor unfairem externen Wettbewerb.“
Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper, der den „Stuttgarter Automobilgipfel“ initiiert hatte, zeigte sich anschließend mit dem Automobilgipfel zufrieden: „Das Jahr 2025 ist ein Schlüsseljahr. Die EU‐Kommissionspräsidentin hat für dieses Jahr einen ‚Strategischen Dialog‘ für die Automobilwirtschaft ausgerufen. Und dem für den Industriebereich zuständigen Exekutiv‐Vizepräsidenten kommt dabei die Schlüsselrolle zu. Er hat unsere Forderungen sehr aufmerksam zur Kenntnis genommen. Das ist ungemein wertvoll.“