Formel-1-Bilanz aus Sicht des Reifenpartners

Fast 335.000 Kilometer auf Pirelli-Gummis

Pirelli Formel 1Die Summe der im Rahmen der Formel-1-Saison 2024 auf Pirelli-Reifen gefahrenen Kilometer entspricht fast der Distanz von der Erde bis zum Mond.   Foto: Pirelli

Bereits seit 2011 und vertragsgemäß noch bis mindestens 2027 ist Pirelli alleiniger Ausrüster der Formel 1. Die Italiener belieferten die Teams in der abgelaufenen Saison mit drei Reifenspezifikationen für unterschiedliche Bedingungen – Slicks, Intermediate und Extreme Wet – mit jeweils verschieden harten respektive weichen Mischungen. In Summe absolvierten diese vom ersten freien Training in Bahrain bis zur Zielflagge in Abu Dhabi 65.534 Runden, was nahezu 335.000 Kilometern – und damit über 90 Prozent der Entfernung bis zum Mond – entspricht. Aufgrund der Erweiterung des Rennkalenders um Stationen in Shanghai und Emilia-Romagna und der mit 24 Rennen somit bisher umfangreichsten Formel-1-Saison waren die Pirelli-Gummis gut 27.000 Kilometer länger unterwegs als im Vorjahr. 

Kaum nennenswert verändert haben sich gegenüber der Saison 2023 jedoch die prozentualen Einsatzzeiten der drei Reifentypen: Erneut wurde die überwiegende Mehrheit der Kilometer auf Slick-Reifen gefahren (93,59 Prozent), während der Cinturato Intermediate (5,84 Prozent) und der Cinturato Extreme Wet (0,57 Prozent) deutlich seltener gewählt wurden. Auf weitere 2.306,944 Kilometer beziffert Pirelli in einer Mitteilung zudem die Distanz, die im Rahmen eines Tests am Rande des Grand Prix von Mexiko-City von Prototyp-Reifen zurückgelegt wurde. 

Pirelli Formel 1
Die Pirelli-Auswertung zur Formel-1-Saison 2024 zeigt unter anderem, welcher Reifentyp auf wie vielen Kilometern eingesetzt wurde. Foto: Pirelli

Effizientere Reifennutzung bleibt Thema 

Auch im Motorsport sind nachhaltige Initiativen zunehmend im Aufwind. Welche Strategien Veranstalter, Rennteams und Reifenlieferanten diesbezüglich verfolgen, haben wir bereits in einem Artikel beleuchtet. Das Engagement von Pirelli drückt sich unter anderem in FSC-zertifizierten Reifen aus, die in der abgelaufenen Formel-1-Saison ihre Premiere feierten. Dass mit Blick auf den Faktor Reifen jedoch noch einige Schritte zu gehen sind, wird ebenfalls anhand der vorgelegten Pirelli-Statistik ersichtlich: Demnach lieferte das italienische Unternehmen in der Saison 2024 insgesamt 8.016 Reifensätze an die Teams. Davon wurde jedoch etwa ein Drittel (2.718 Sätze) nicht verwendet und folglich umsonst hergestellt und transportiert. 

Gegenüber der 2023er-Saison kommunizieren die Pirelli-Verantwortlichen allerdings dennoch eine Verbesserung in dieser Hinsicht: Dank der „Strip-and-Fit“-Regelung für Extreme-Wet- und Intermediate-Profile, die eine Nutzung bereits auf den Felgen montierter aber nicht gefahrener Reifen bei anderen Rennen erlaubt, seien knapp 3.500 Reifen weniger produziert worden. Angesichts von 935 Sätzen Slicks, die nur auf Felgen montiert, aber nie auf die Strecke eingesetzt wurden, und weiteren 948 Reifensätzen, die nur zwischen einer und drei Runden drehten, konstatiert der Reifenhersteller in seiner Bilanz: „Die Frage einer effizienteren Nutzung der Reifen während des Rennwochenendes steht weiter im Raum.”

Die meisten Reifenwechsel gab es laut Pirelli-Auswertung beim Großen Preis von Japan. 46 mal suchten die Fahrer in Suzuka aus diesem Grund ihre Box auf. Vergleichsweise ruhig war dagegen der Grand Prix von Saudi-Arabien in Jeddah, während dem 19 Reifenwechsel-Stopps gezählt wurden. Formel-1-Weltmeister wurde 2024 zum vierten Mal der Niederländer Max Verstappen. Die Konstrukteurs-Wertung sicherte sich erstmals seit 1998 McLaren-Mercedes. 

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