Finanzergebnis 2023

Goodyear in der EMEA-Region zum Jahresende leicht verbessert

Goodyear Akron HQEine stabilere finanzielle Performance bleibt auch 2024 eines der obersten Ziele von Goodyear.  Foto: Goodyear

In den vergangenen Monaten hatte der massive Stellenabbau in Deutschland die Berichterstattung rund um den Reifenhersteller Goodyear beherrscht. Die schrittweise Schließung der Reifenwerke in Fulda und Fürstenwalde sind Teil der sogenannten “Goodyear Forward”-Strategie, mit der sich der Konzern für die Zukunft richten will. Dabei soll die Neuausrichtung auch in finanzieller Hinsicht Erfolge zeigen. Speziell in der EMEA-Region hatte Goodyear im Laufe der letzten Quartale teilweise heftige Verluste eingefahren. 

Ein Ziel von “Goodyear Forward” ist etwa eine konstante Ergebnismarge von um die 10 Prozent. Diese Zielgröße scheint nach den für das vierte Quartal 2023 vorgelegten Zahlen mittelfristig durchaus realisierbar. Das operative Segmentergebnis von Goodyear belief sich in den Monaten Oktober bis Dezember auf 383 Millionen US-Dollar (ca. 356 Millionen Euro; +62,3 Prozent), was einer Marge von 7,5 Prozent entsprach. Die Regionen Americas und Asia-Pacific übertrafen diesen Wert sogar, während die EMEA-Region deutlich schwächer performte.  

EMEA-Ergebnis im grünen Bereich

Gleichwohl war auch in EMEA ein Aufwärtstrend zu erkennen. Den Nettoumsatz konnte Goodyear um 2,6 Prozent auf rund 1,4 Milliarden US-Dollar (ca. 1,3 Milliarden Euro) steigern und auch das Nettoergebnis war nach dem 80-Millionen-Dollar-Minus im Vorjahresquartal (ca. 74,34 Millionen Euro) zumindest wieder positiv (6 Millionen US-Dollar; ca. 5,57 Millionen Euro). Bedingt vor allem durch den Abbau von Lagerbeständen war die Anzahl der verkauften Reifeneinheiten jedoch rückläufig (-3,7 Prozent). Das Minus auf dem Ersatzmarkt (5,8 Prozent) glich dabei die leichten OE-Zuwächse (+2,3 Prozent) aus. 

Mit Blick auf die Absatzzahlen entsprach die Entwicklung in der EMEA-Region auch dem konzernweiten Trend im vierten Quartal. Goodyear verkaufte in den letzten Monaten des Jahres 2023 weltweit insgesamt 45,4 Millionen Reifen und damit 3,8 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum. Die Entwicklung im Ersatzgeschäft (-6,7 Prozent) und im Erstausrüstungsgeschäft (+6 Prozent) war erneut gegenläufig. Der Nettoumsatz des Konzerns sank um 4,8 Prozent (5,12 Milliarden US-Dollar; ca. 4,76 Milliarden Euro) und auch das Nettoergebnis rutschte nochmals tiefer in den roten Bereich (-291 Millionen US-Dollar; ca. 270,4 Millionen Euro). Die Verantwortlichen begründen letzteres jedoch vor allem mit Sondereffekten im Zusammenhang mit den eingeleiteten Transformationsmaßnahmen.

Gesamtjahresbilanz und Ausblick 

Insgesamt lag der Nettoverlust des Reifenherstellers im Jahr 2023 bei 689 Millionen US-Dollar (ca. 640,25 Millionen Euro). Der Nettoumsatz betrug rund 20 Milliarden (ca. 18,58 Milliarden Euro; -3,88 Prozent). Trotz der leicht positiven Tendenz im vierten Quartal fiel das operatives Segmentergebnis um rund ein Viertel niedriger aus als noch 2022 (968 Millionen US-Dollar; ca. 899,5 Millionen Euro) und auch die Marge war mit 4,8 Prozent etwas geringer als zuvor (2022: 6,1 Prozent 2022). 

Das Goodyear-Management um den neuen CEO Mark Stewart hofft, dass sich die geplanten Anpassungen – zu denen auch eine gezieltere Positionierung der Konzernmarken gehört – zügig in den Ergebnissen bemerkbar machen. Die Industrieaussichten für das erste Quartal 2024 sind nach Goodyear-Angaben allerdings verhalten. Zudem geht das Unternehmen davon aus, dass das Reifenwerk in Debica nach dem Brand im vergangenen Jahr erst im Laufe des Jahres wieder voll produzieren wird. Negative finanzielle Auswirkungen auf die Resultate des ersten Quartals sind in den Erwartungen enthalten.

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