Europa im Fokus

Hella initiiert trotz Rekordumsatz ein Millionen-Sparprogramm

Forvia Hella Forvia Hella verkündet ein Programm zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in Europa.  Foto: Hella

Die vorläufige Hella-Bilanz für das Jahr 2023 weist einen währungs- und portfoliobereinigten Umsatz von 8,1 Milliarden Euro (+11,7 Prozent) respektive unter Berücksichtigung von Wechselkurseffekten einen Umsatz von 8,0 Milliarden Euro (+10,3 Prozent) auf. Einen – aufgrund des niedrigen Vorjahreswertes – signifikanten Anstieg verzeichnete die Forvia-Tochter zudem beim Operating Income (486 Millionen Euro; +65 Prozent), die entsprechende Marge wuchs um zwei Prozentpunkte auf 6,1 Prozent. 

Basis dieser Resultate waren laut Unternehmensangaben Umsatz- und Profitabilitätsteigerungen in allen drei Business Groups, wobei der Zuwachs im Lichtbereich am stärksten ausfiel (Umsatzplus 13 Prozent, Marge +2,9 Prozentpunkte). “Wesentlicher Wachstumstreiber waren höhere Geschäftsvolumina in allen Regionen, auch infolge neuer Serienanläufe”, heißt es in einer Hella-Mitteilung. Über alle Business Groups hinweg lag der Auftragseingang im Geschäftsjahr 2023 bei rund 11 Milliarden Euro. 

Stabile Prognose für 2024

„Dank höherer Geschäftsvolumina, erfolgreicher Kostenkontrolle sowie der Weitergabe von Inflationskosten haben wir zufriedenstellende Finanzergebnisse erzielt. Die Zielwerte, die wir uns für das Geschäftsjahr 2023 gesteckt haben, haben wir somit auf Basis unserer vorläufigen Geschäftszahlen alle erreicht“, ordnet Bernard Schäferbarthold, Vorsitzender der Forvia-Hella-Geschäftsführung, ein. Mit Blick auf das laufende Jahr ergänzt er: “„Für 2024 prognostizieren wir im Wesentlichen leichte Verbesserungen, da wir erwarten, dass sich die Markterholung im laufenden Jahr insbesondere in Europa abschwächen und die weltweite Automobilproduktion für das Gesamtjahr voraussichtlich auf einem Niveau von rund 90 Millionen Fahrzeugen verbleiben wird.”

Konkret rechnet der Zulieferer mit einem währungs- und portfoliobereinigten Konzernumsatz im Korridor von 8,1 bis 8,6 Milliarden Euro. Für die Operating-Income-Marge wird ein Wert zwischen rund 6,0 und 7,0 Prozent prognostiziert. Der Netto Cashflow im Verhältnis zum Umsatz, der 2023 bei 2,6 Prozent lag, wird für dieses Jahr bei einem Wert “von in etwa 3 Prozent” erwartet. Ungeachtet dieses stabilen Ausblicks will auch Hella in den kommenden Jahren umfangreiche Sparmaßnahmen realisieren. Diese zielen vor allem auf die europäischen Aktivitäten ab.

“Sozialverantwortliche” Umsetzung

Hintergrund des sogenannten “Wettbewerbsprogramm” sind laut Unternehmensangaben die deutlich veränderten Marktbedingungen im europäischen Raum. Eine in den kommenden Jahren stagnierende Fahrzeugproduktion resultiere den Ausführungen zufolge in Überkapazitäten im Markt, die wiederum in veränderten Kundenstrukturen zu einem deutlich höheren Kostendruck in Europa führe. Die noch nicht näher definierten Pläne von Forvia Hella sehen unter anderem “Strukturmaßnahmen im europaweiten Produktionsnetzwerk” vor. Effizientere F&E- sowie Verwaltungsprozesse – etwa durch die Nutzung von Künstlicher Intelligenz – sind ebenso wie Investitionen in Standardisierung und Automatisierung Teil des Vorhabens. 

Die bis 2028 angestrebten jährlichen Bruttoeinsparungen der Maßnahmen sollen sich auf 400 Millionen Euro belaufen, wovon bis Ende 2025 bereits rund 150 Millionen Euro erreicht werden sollen. In Summe plant der Konzern für die Umsetzung der Pläne bis 2028 mit Aufwendungen von rund 200 Millionen Euro. Das Gros davon soll bis Ende 2025 anfallen. Details zu dem Programm und seinen unmittelbaren Folgen sollen nach Angaben von Bernard Schäferbarthold in den nächsten Monaten ausgearbeitet werden. Bezüglich eines etwaigen Stellenabbaus wollte sich der Hella-Chef laut einem Bericht des Manager Magazins noch nicht äußern. Jedoch sollten die Maßnahmen so sozialverantwortlich wie möglich umgesetzt werden.

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