Minimales Umsatzplus

Krise am Roten Meer und Streiks in Finnland belasten Nokian-Ergebnis

Nokian Tyres Nokian Tyres hofft auf eine stärkere zweite Jahreshälfte.  Foto: Nokian Tyres

Für die ersten drei Monate weist die Bilanz von Nokian Tyres einen Nettoumsatz von 236,6 Millionen Euro auf, was bei vergleichbaren Währungen einem Plus von 1,4 Prozent entspricht. Als besonders herausfordernd für die Finnen erwies sich einmal das Pkw-Geschäft: Trotz eines Umsatzanstiegs auf 143,1 Millionen Euro (+8,7 Prozent bei vergleichbaren Währungen), wurde das negative operative Ergebnis aus dem Vorjahr (-9,3 Millionen Euro) unterboten (-13,5 Millionen Euro). Im Segment Heavy Tyres konnte der Reifenhersteller sein operatives Ergebnis (6,3 Millionen Euro) und seine Marge (11,5 Prozent) immerhin halbwegs stabil halten – und das trotz eines 18,5-prozentigen Umsatzrückgangs bei vergleichbaren Währungen. 

"Im ersten Quartal hatten wir erhebliche Nachteile durch die Krise am Roten Meer und die politischen Streiks in Finnland. Aufgrund der Streiks im Februar und April haben wir insgesamt etwa drei Wochen Produktionsausfall bei Pkw-Reifen und eine Woche bei Heavy Tyres. Die negativen finanziellen Auswirkungen belaufen sich auf etwa 20 Millionen Euro im EBITDA, davon mehr als die Hälfte im ersten Quartal”, ordnet Jukka Moisio, der seine Rolle als Präsident und CEO von Nokian Tyres im Laufe des Jahres aufgeben will, ein. 

Insgesamt betrug das operative Ergebnis des Unternehmens im ersten Quartal -26,2 Millionen Euro (Vorjahr: -18,8 Millionen Euro), die EBIT-Marge fiel mit -11,1 Prozent ebenfalls schlechter aus (Vorjahr: -8,0 Prozent). Positives kann Nokian Tyres dagegen aus dem Bereich Nachhaltigkeit vermelden. Neben weiteren Zertifizierungen seiner Emissions-Reduktionsziele wurde ein langfristiger Liefervertrag für wiedergewonnenen Ruß (recovered Carbon Black, rCB) unterzeichnet. Dieser soll dazu beitragen, den Anteil an recycelten und erneuerbaren Materialien in Nokian-Tyres-Reifen bis 2030 auf 50 Prozent zu erhöhen. Für Optimismus sorgen ferner die nun in vollem Maße nutzbaren Potenziale des Testcenters Hakka Ring sowie die Tatsache, dass der Konzern aufgrund seiner saisonalen Ausrichtung einen Großteil seiner Gewinne üblicherweise erst in der zweiten Jahreshälfte einfährt.

Auf der Jahreshauptversammlung wurde zudem Jukka Hienonen zum Vorsitzenden des Board of Directors gewählt. Als sein Stellvertreter wird Pekka Vauramo fungieren. Die Suche nach einem Nachfolger für Jukka Moisio läuft weiter.

Ähnliche Artikel

Nokian Tyres Nokia Reifenwerk Finnland
Nokian Tyres muss 2023 deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgang hinnehmen
Reifenindustrie
“Herausfordernder Automobil- und Reifenmarkt” beschert Nokian Tyres rote Zahlen
Reifenindustrie
Pirelli
Pirelli kann operatives Ergebnis um 5,8 Prozent steigern
Quartalsbilanz
Goodyear
Goodyear verkauft weniger Reifen und reduziert Verluste
EMEA-Region weiter im Fokus