Zweiter Reaktor in Dillingen läuft stabil
Pyrum-Rollout “steht aus technischer Sicht nichts mehr im Weg”
"Unglaublich stolz” ist Pyrum-CEO Pascal Klein nach eigenem Bekunden auf den jüngsten Erfolg bei der Anlauffahrt des zweiten Reaktors im Dillinger Stammwerk. Ein weiterer Grund zur Freude für die Verantwortlichen: Auch der Bau der neuen Anlage in Perl-Besch kommt offenbar voran.
Mit zwei neuen Reaktoren – TAD 2 und TAD 3 – will die Pyrum Innovations AG ihre Verwertungsmöglichkeiten am Unternehmenssitz in Dillingen ausweiten. Nachdem Reaktor 2 bereits im letzten Jahr erste kleinere Mengen Pyrolyseöl produziert hat, wurden die Kapazitäten von TAD 2 im Zuge der Inbetriebnahme seit Beginn des Jahres sukzessive ausgebaut. Wie der Recycling-Spezialist nun mitteilt, konnte der Durchsatz des neuen Reaktors nach der zweiten Anlauffahrt innerhalb einer Woche schrittweise auf 75 Prozent der für die künftige Serienproduktion erwarteten Leistung erhöht werden. Dabei wurden nach Aussage der Verantwortlichen bereits mehr als 30.000 Liter Öl produziert, die – nach einer Untersuchung im Labor – planmäßig innerhalb der nächsten zwei Wochen an die BASF geliefert werden.
„Wir sind alle unglaublich stolz auf dieses Ergebnis. Dank der perfekten Vorbereitung unseres Teams haben wir es innerhalb kürzester Zeit geschafft – anstatt wie geplant binnen drei Monaten – den Reaktor stabil auf einen Durchsatz von 75 Prozent zu bringen”, freut sich Pascal Klein, CEO der Pyrum Innovations AG. Der Firmengründer führt aus: “Sollten noch Zweifel an unserer Technologie bestanden haben, können wir diese nun ausräumen: Unserem Rollout steht aus technischer Sicht nichts mehr im Weg. Die Technik funktionierte auf Anhieb. Und auch aus finanzieller Sicht haben wir dank des Darlehens von BASF die größten Hindernisse beseitigt.“
Pyrum plant nun, den Durchsatz in TAD 2 in den nächsten Wochen bei 75 bis 80 Prozent zu halten und die Abläufe zwischen den einzelnen Anlageteilen zu optimieren. Im weiteren Verlauf soll TAD 3 bis Ende März 2024 ebenfalls auf 80 Prozent hochgefahren werden, was eine Verdreifachung der aktuellen Produktionskapazitäten bedeuten würde.
Weitere Hürde für zweites eigenes Werk genommen
Darüber hinaus gibt es auch bezüglich des in Perl-Besch geplanten Pyrum-Werkes Neuigkeiten zu vermelden. Wie der SR berichtet, hat der örtliche Gemeinderat grünes Licht für die Ansiedlung in dem Industriegebiet gegeben. Die entsprechende Änderung des Bebauungsplans wurde ohne Gegenstimmen auf den Weg gebracht. Perls Bürgermeister Ralf Uhlenbruch (CDU) zeigte sich gegenüber dem SR erfreut über die entstehenden Jobs – laut Unternehmensangaben etwa 40 an der Zahl – sowie die künftigen Steuereinnahmen. Pyrum veranschlagt rund 40 Millionen Euro für das Projekt. Noch im Sommer soll der Bau beginnen, die Fertigstellung ist bis Ende 2025 geplant. "Wir drücken weiterhin aufs Tempo. Zwischen der ersten Zustimmung der Orts- und Gemeinderäte zur Ansiedlung von Pyrum im Dezember 2023 und der jetzigen Verabschiedung des finalen Bebauungsplans liegen gerade einmal rund acht Wochen", freut sich Pascal Klein.