Kooperation mit GreenTech Recycling Tires AB

Pyrum nimmt den skandinavischen Markt ins Visier

Altreifen Recycling ReifenentsorgungAltreifen wollen Pyrum und GreenTech künftig auch in einer neuen Anlage in Schweden verwerten.  Foto: Klaus Eppele - stock.adobe.com

Die Vereinbarung zwischen Pyrum und GreenTech sieht die Gründung eines Special Purpose Vehicles (SPV) – eine sogenannte Zweckgesellschaft – für das gemeinsame Projekt vor. Pyrum wird sich mit bis zu drei Millionen Euro an dem SPV beteiligen, sofern seitens GreenTech die komplette Finanzierung sichergestellt wurde. Diesbezüglich Gespräche finden Unternehmensangaben zufolge aktuell statt. Parallel dazu wurde außerdem ein geeignetes Grundstück für die neue Anlage in Billingsfors reserviert. In Kürze wollen die beiden Partner mit der Zusammenstellung der notwendigen Genehmigungsunterlagen starten. 

„Für uns bei GreenTech Recycling Tires AB ist die Vereinbarung mit der Pyrum Innovations AG der Einstieg in das Recycling von Pkw- und Lkw-Altreifen und ihre vollständige Wiederverwendung zur Herstellung neuer Reifen, Kunststoffe und Stahlprodukte anstelle der Verbrennung“, freut sich der GreenTech-Vorstandsvorsitzende Per-Olov Lindgren. „Dies ist für uns das letzte Glied in der Wertschöpfungskette, da wir bereits heute sowohl über die Lieferung von Reifen als auch über den Absatz der hergestellten Produkte verfügen, wenn unsere Anlage in Betrieb ist.“ Erst kürzliche hatte das Recycling-Joint-Venture von Enviro, Antin und Michelin den Bau einer großen Reifenrecyclinganlage in Schweden bekanntgegeben.

Nationale und internationale Fortschritte

Der offizielle Start des Projekts von Pyrum und GreenTech in Form der Aufnahme der Arbeiten zum Basic Engineering soll Anfang Juli dieses Jahres erfolgen. Die geplante Recyclinganlage soll eine jährliche Kapazität von 20.000 Tonnen Altreifen aufweisen und 2027 die Produktion aufnehmen. Pyrum-CEO Pascal Klein kommentiert: "Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit GreenTech ebenso wie über das Vertrauen, das unserer Pyrum-Technologie entgegengebracht wird. Mit dem Bau der gemeinsamen Anlage in Schweden machen wir den ersten großen Schritt zur Erschließung des skandinavischen Markts.“ Die Pyrum Innovations AG setzt ihre europaweite Expansion damit fort. In der jüngeren Vergangenheit vermeldete das Unternehmen bereits ähnliche Kooperationsvereinbarungen in Tschechien sowie in Griechenland

Erst Ende Februar gab Pyrum zudem bekannt, dass die ersten Arbeiten am Standort in Perl-Besch begonnen haben. Dazu zählen insbesondere Rodungsarbeiten, um die Grundlage für den Baubereich der Pyrolyseanlagen und des neuen Shredders zu schaffen. Der erste Bauabschnitt umfasst eine Fläche von rund 8.500 Quadratmetern. Pyrum will in Perl-Besch bis Ende 2025 sein zweites Pyrolysewerk im Saarland nach dem Vorbild der Anlage am Stammwerk in Dillingen/Saar mit einer Kapazität von 20.000 Tonnen Altreifen im Jahr bauen. Als ursprünglichen Standort hatte Pyrum-Chef Pascal Klein Homburg auserkoren, war aufgrund von Vorgaben des Landesamts für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) – das Werk hätte in einer Wasserschutzzone gelegen – aber von den Plänen abgewichen. 

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