Auf 76,2 Milliarden Yen (ca. 463,39 Millionen Euro) – und damit auf einen neuen Rekordwert – belief sich das operative Ergebnis der Toyo Tire Corporation in den bisherigen drei Quartalen 2024. Den signifikanten Zuwachs von 51,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr führt der Konzern auf „positive äußere Einflüsse wie Wechselkurse” sowie die Verkaufsförderung bestimmter „Prioritäten-Produkte” zurück. Auch die Entwicklung der Fracht- und Transportkosten trug zu der Verbesserung bei. In diesem Zuge stieg auch die Ergebnismarge von Toyo Tires gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,8 Prozentpunkte auf 18,1 Prozent.
Zulegen konnte das Unternehmen in den Monaten Januar bis September vor allem in seinem Kerngeschäft mit Reifen. Während die Umsätze in diesem Segment um 3,5 Prozent auf 387,15 Milliarden Yen (ca. 2,35 Milliarden Euro) anwuchsen, legte das operative Ergebnis um 48,9 Prozent auf 74,88 Milliarden Yen (ca. 455,36 Millionen Euro) zu. Als wesentlich profitabler erwies sich ferner auch das Geschäft mit Automotive-Komponenten, bei dem Toyo trotz eines rückläufigen Umsatzes (-4,5 Prozent) seine Ergebnismarge von 0,1 Prozent auf 4,0 Prozent anheben konnte. Insgesamt erwirtschaftete der Reifenhersteller bis Ende September einen Umsatz von 420,6 Milliarden Yen (ca. 2,56 Milliarden Euro). Basierend auf den guten Ergebnissen hat das Toyo-Management die Jahresprognose für 2024 nach oben korrigiert. Während nun ein operatives Ergebnis von 86 Milliarden Yen (ca. 523 Millionen Euro; zuvor 81 Milliarden Yen) erwartet wird, rechnen die Verantwortlichen auch mit einer leicht höheren Dividende je Aktie (110 Yen nach zuvor 105 Yen).
Rückzug aus Willich?
Derweil stehen die europäischen Aktivitäten von Toyo Tires in der japanischen Zentrale unter besonderer Beobachtung. Zuletzt machten Spekulationen die Runde, dass der Konzern seine im nordrhein-westfälischen Willich gelegene Europa-Zentrale nach Serbien verlagern könnte. Dort betreibt das Unternehmen seit Ende 2022 sein erstes europäisches Reifenwerk. Auch eine Teststrecke befindet sich auf dem Areal in der serbischen Gemeinde Indjija. Dass nun auch die Europa-Zentrale nach Serbien ziehen könnte, schreibt etwa die Westdeutsche Zeitung. In einem Beitrag zitiert die Zeitung aus einem Schreiben an Toyo-Mitarbeitende in Willich, wonach die bisher von der Toyo Tire Holdings of Europe GmbH in Willich wahrgenommen Holdingfunktionen in eine neu gegründete Unternehmenseinheit am Standort Reifenwerks in Serbien verlagert würden. Bereits im kommenden Jahr soll der Umzug starten und bis spätestens Ende des dritten Quartals 2025 abgeschlossen sein. Nach Informationen der Westdeutschen Zeitung sind rund 70 Beschäftigte von der Maßnahme betroffen. Toyo betreibt in Willich neben seiner Europa-Zentrale auch ein erst im Jahr 2019 eingerichtetes F&E-Zentrum.
Zu den Plänen heißt es in einem Statement aus dem japanischen Headquarter: „Toyo Tire analysiert, wie viele multinationale Großkonzerne, konstant seine Geschäftsstrategien weltweit, um kontinuierliche Optimierungen gewährleisten zu können. Hierzu gehört auch die Analyse des Europageschäfts, die bereits vor einigen Wochen initiiert und in deren Verlauf auch die Mitarbeitenden in den letzten Tagen europaweit einbezogen wurden. Diese derzeit noch laufenden Analysen sind aber zum heutigen Tag noch nicht final abgeschlossen.” Welche Folgen dies für die Europa-Zentrale in Willich und alle europaweit Mitarbeitenden mittel- und langfristig habe, sei entsprechend noch nicht abzusehen. Die Verantwortlichen betonen allerdings: „Es steht dabei jedoch außer Frage, dass es das Ziel der Analyse ist, Toyo Tire auch in Zukunft eine profitable Präsenz in Europa zu ermöglichen.“