Automobilzulieferer
ZF forciert offenbar den Stellenabbau am Standort Saarbrücken
Dass am ZF-Standort Saarbrücken mittelfristig Arbeitsplätze entfallen, steht bereits seit längerem fest. Nun verschärft der Konzern jedoch das Tempo bei der Umsetzung der Maßnahmen: Nach Informationen des SR soll bereits bis Ende 2026 eine vierstellige Anzahl an Jobs gestrichen werden.
Hohe Kosten – vor allem hierzulande – und ein geringerer Personalbedarf für die Fertigung von Komponenten für die E-Mobilität sind die wesentlichen Gründe, warum ZF die Zahl seiner Mitarbeitenden reduzieren will. Ähnliche Vorhaben haben in der jüngeren Vergangenheit auch diverse andere Zulieferer verkündet. Bei ZF ist es zudem der enorme Schuldenstand, der das Management zu rigorosen Sparmaßnahmen veranlasst. Mit einem jüngst verkündeten Strategieplan will sich ZF agiler und effizienter aufstellen. Im Zuge der Transformation bleiben jedoch auch Standorte wie Eitorf oder Gelsenkirchen auf der Strecke.
Die Folgen der Transformation für den Standort Saarbrücken sind zumindest in weiten Teilen ebnefalls bereits bekannt. 2.900 Arbeitsplätze sollen wegfallen – ursprünglich bis 2030, doch nun schon bis Ende 2026, wie der SR berichtet. Gegenüber dem Betriebsrat habe das Management die Entscheidung mit zu hohen Kosten begründet, heißt es in dem Artikel weiter. Inwiefern das Kostenniveau in Saarbrücken jedoch tatsächlich über dem anderer ZF-Standorte liegt, darüber gehen die Meinungen der Konzernspitze und des Betriebsrats auseinander.
Für das Werk im Saarland wurde im Rahmen des Tarifvertrags Transformation Mitte 2022 ein Zukunftsfonds eingerichtet. Dessen Mittel waren unter anderem für die Ansiedlung neuer Produkte gedacht. Nun will ZF die Gelder nach SR-Informationen allerdings anderweitig verwenden. Dieses Vorhaben kritisiert die Arbeitnehmerseite wohl vor allem deswegen, weil nach wie vor nicht klar kommuniziert wurde, welche E-Mobilitätskomponenten in Saarbrücken künftig gefertigt werden sollen. Zu den Verhandlungen wollte sich keine der beiden Seiten gegenüber dem SR äußern, das ZF-Management bestätigte jedoch zumindest die bereits bekannten Pläne, wonach der Standort Saarbrücken verkleinert werde.