Virtuelle Reifenentwicklung

Bridgestone: Investition in Fahrsimulator für F&E-Zentrum in Italien

Virtuelle Reifenentwicklung Bridgestone baut seine Kapazitäten für die virtuelle Reifenentwicklung mit einem eigenem Fahrsimulator aus.  Foto: Bridgestone

Die Investition wird es Bridgestone nach Aussage der Verantwortlichen ermöglichen, Reifen- und Fahrzeugsimulationen mit Technologien der Künstlichen Intelligenz (KI) zu kombinieren. Die Aufstockung der virtuellen Kapazitäten soll in der Reifenentwicklung mehr Nachhaltigkeit und eine Verkürzung von Entwicklungsprozessen ermöglichen. Die Einführung eines eigenen DiL-Simulators setzt die Ingenieure in die Lage, das Verhalten von Reifen, deren Interaktion mit Fahrzeugen und die Performance unter verschiedenen Straßenbedingungen virtuell zu reproduzieren und mit subjektivem Input von Testfahrern zu kombinieren. Mit dem Einsatz von KI-Technologien unterstütze diese Kombination eine schnellere Bewertung vieler weiterer Designoptionen, beschleunige den Fortschritt für das Erreichen der angestrebten Reifenleistung und das virtuelle Experimentieren mit neuen und innovativen Designkonzepten.

Der neue DiL-Simulator soll helfen, die Geschwindigkeit der Markteinführung für neue Produkte und die Effizienz der Entwicklungsprozesse zu steigern. Durch die Reduzierung der Anzahl an hergestellten Reifen und physischen Reifentests können nach Schätzungen von Bridgestone dank der Investition jedes Jahr bis zu 12.000 Reifenprototypen eingespart werden. Dies führe zu einer erheblichen Reduzierung der CO2-Emissionen. Bereits in der Entwicklungsphase von Erstausrüstungsreifen sorge die firmeneigene VTD-Technologie für eine Reduzierung des Rohstoffverbrauchs und der CO2-Emissionen von bis zu 60 Prozent. Bei Ersatzreifen beträgt diese Einsparung laut Unternehmensangaben mindestens 25 Prozent.

Voraussichtlich Ende 2025 soll der Fahrsimulator voll einsatzfähig sein. Mit dem Simulator will das Unternehmen den DiL-Ansatz auf bis zu 50 Prozent der jährlichen Erstausrüstungs-Entwicklungen anwenden. Während diese Art von Simulation derzeit hauptsächlich von Bridgestone zur Bewertung des Trockenhandlings eingesetzt wird, arbeitet das Unternehmen daran, die Anwendungsmöglichkeiten zu erweitern. Dazu gehört die Analyse zusätzlicher Reifeneigenschaften und die Applikation in weiteren Marktsegmenten. „Die Investition in unsere internen DiL-Simulationskapazitäten ist ein wichtiger Meilenstein beim Aufbau eines umfassenden Ökosystems zur genauen Vorhersage der Reifenleistung in der virtuellen Welt. Sie gibt uns auch die Möglichkeit, mit neuen und innovativen Kombinationen von Designs und Materialien in einer vollständig virtuellen Umgebung zu experimentieren“, sagt Emilio Tiberio, Chief Technology Officer Bridgestone West. Bridgestone investiert jährlich weltweit mehr als 800 Millionen Euro in seine Forschung und Entwicklung. 

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