Forschungscampus wird nicht gebaut
Conti-Aktivitäten in Ulm und Neu-Ulm werden doch nicht gebündelt
In Neu-Ulm sollte ein neues Conti-Forschungszentrum für Fahrerassistenzsysteme und automatisiertes Fahren entstehen. Wie die Südwestpresse berichtet, ist das Unternehmen jedoch inzwischen von den Plänen abgerückt. Die Conti-Präsenz in der Region bleibt somit dreigeteilt.
In dem neuen Forschungscampus wollte Continental seine drei bisher separierten Standorte in der Region zusammenlegen. Bis 2024 sollte im Gebiet Illerpark in Neu-Ulm ein mehrstöckiges Gebäude mit einer Fläche von rund 15.500 Quadratmetern und Platz für bis zu 700 Mitarbeitende entstehen. Dass das Vorhaben nun nicht umgesetzt wird, begründet der Automobilzulieferer laut verschiedener Medienberichte mit dem inzwischen hohen Anteil Beschäftigter, die im Homeoffice arbeiten. Die bestehende Struktur mit den drei auf Ulm und Neu-Ulm verteilten Standorten sei somit ausreichend.
Continental hatte bereits den für Dezember 2022 geplanten Spatenstich verschoben. Gegenüber dem SWR wurden damals die hohe Inflation und steigende Energiepreise als Gründe angeführt. Mitursächlich für das finale Aus des Projekts dürfte nun – neben dem genannten Faktor Homeoffice – das veranschlagte Investitionsvolumen und der vor wenigen Tagen verkündete Sparkurs des Geschäftsbereichs Automotive gewesen sein. 50 Millionen Euro wollte sich Conti den neuen Forschungscampus kosten lassen. Angesichts der inzwischen geplanten Einsparungen von jährlich rund 400 Millionen Euro – die mit einem massiven Arbeitsplätze-Abbau einhergehen – und den ohnehin vorhandenen Strukturen vor Ort, wurden die Prioritäten offenbar neu sortiert. Zumal der Konzern gegenüber verschiedenen Medien betonte, dass die Entscheidung gegen Neu-Ulm die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten nicht beeinträchtigen werde. (dw)