Recycling

Enviro-Pyrolyseöl als möglicher Ausgangspunkt nachhaltigerer Chemikalien und Kunststoffe

Pyrolyseöl EnviroPyrolyseöl ist ein bei Chemieunternehmen gefragter Rohstoff.   Foto: Enviro

Mit ihren patentierten Technologien sorgen Unternehmen wie die Pyrum Innovations AG oder Scandinavian Enviro Systems dafür, dass die in Reifen enthaltenen Materialien wiederverwendet werden können. An Abnehmern für den rückgewonnenen Ruß, Stahl oder Pyrolyseöl mangelt es nicht. So teilte Pyrum im November vergangenen Jahres mit, seine Öllieferungen an die BASF ausweiten zu wollen. Dafür baut der Konzern seine Altreifen-Verwertungskapazitäten europaweit aus

Dieses Vorhaben verfolgt auch Enviro. Ein zentraler Baustein dabei ist die neue Recyclinganlage, die aktuell in Uddevalla in Westschweden entsteht. Betrieben wird das Werk von einem Joint Venture, an dem neben Enviro auch Antin Infrastructure Partners sowie Michelin beteiligt sind. Für das dort gewonnene Öl und den Ruß bestehen bereits langfristige Lieferverträge mit Akteuren wie Michelin, Nokian Tyres, der H&R Group oder Preem. Die volle Betriebsbereitschaft der Anlage wird für 2025 angestrebt. 

Neben dieser Pilotanlage – die Vorbild für weitere ähnliche Projekte in ganz Europa sein soll – betreibt Enviro seit 2013 ein Werk in Åsensbruk. Von dort wurde nun jüngst Pyrolyseöl in die Neste-Raffinerie im finnischen Porvoo geliefert. Der Chemiekonzern konnte das Öl eigenen Angaben zufolge erfolgreich zu Ausgangsstoffen für Chemikalien- und Kunststoffprodukte verarbeiten. "Der Testlauf von Neste ist ein weiterer Beweis für das Potenzial, das unsere zurückgewonnenen Materialien zusätzlich zu den von unseren derzeitigen Kunden bereits identifizierten haben. Eine nachhaltigere Produktion von Kunststoffen und Chemikalien ist wichtig für den notwendigen Übergang zur Nachhaltigkeit auf der ganzen Welt. Daher ist der Testlauf von Neste sehr interessant und vielversprechend", freut sich Enviro-CEO Fredrik Emilson

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