Traditionsreicher Räderhersteller vor dem Aus
Eröffnung des Insolvenzverfahrens bei BBS für Anfang Oktober geplant
Keine Aufträge, keine Markenrechte, keine Zukunft: Die abermalige Insolvenz des Felgenherstellers BBS scheint zum 01. Oktober besiegelt. Rund 240 Beschäftigte warten demnach auf ihre Kündigung.
Im Juli hatte die Rädermarke BBS mit Sitz im baden-württembergischen Schiltach zum fünften Mal Insolvenz angemeldet. Der zuständige Insolvenzverwalter Dr. Dirk Pehl bereitet sich und die Beschäftigten in Schiltach und Herbolzheim darauf vor, dass das Verfahren zum Monatsbeginn eröffnet wird. „Wir hatten zum Insolvenzantrag keinen Geschäftsbetrieb, keine Aufträge und kein Geld auf dem Konto. Und selbst wenn das anders wäre: Ohne die Markenrechte könnten wir auch keine BBS-Räder auf den Markt bringen“, beschreibt Pehl gegenüber der Neuen Rottweiler Zeitung die Situation. Derzeit würde er mit Gewerkschaft und Betriebsrat über Sozialplan und Interessenausgleich verhandeln. Neben den Kündigungen, die voraussichtlich Anfang Oktober erfolgen werden, gehe es noch um das Verwerten des Anlagevermögens. Wie Dr. Dirk Pehl der Neuen Rottweiler Zeitung sagte, sei jedoch nicht davon auszugehen, dass die schon etwas älteren Maschinen leicht an den Mann zu bringen sein werden.
Herauszufinden gilt es auch noch, die Rolle des nur schwer erreichbaren Gesellschafters und Geschäftsführers Ilkem Sahin, der BBS mit seiner ISH Group Ende letzten Jahres übernommen hatte und sich anscheinend auf das Aufkaufen insolventer Firmen spezialisiert hat. Bereits Anfang August hatte sich Dr. Dirk Pehl über das mangelnde Engagement der Geschäftsführung beklagt. Unabhängig davon scheint das Aus für BBS festzustehen: IG-Metall-Sekretär Stefan Prutscher konstatiert gegenüber der Neuen Rottweiler Zeitung: „BBS ist nicht fortführungsfähig.“