Nokians Reifenfabrik in Rumänien
EU-Kommission genehmigt staatliche Beihilfe in Höhe von 99,5 Millionen Euro
Die Europäische Kommission hat auf der Grundlage der EU-Beihilfevorschriften eine rumänische Finanzbeihilfe in Höhe von 99,5 Millionen Euro zur Errichtung der neuen Reifenfabrik von Nokian in Oradea genehmigt. Die Gesamtinvestitionen von Nokian Tyres in das rumänische Werk belaufen sich auf 650 Millionen Euro.
Der Bau der Fabrik, die laut dem finnischen Reifenhersteller die erste CO2-freie Reifenfabrik der Welt sein wird, startete im Mai 2023. Nokian will nach Fertigstellung in der Produktionseinheit rund sechs Millionen Reifen pro Jahr produzieren. Auch eine Erweiterung des Reifenwerks ist am rumänischen Standort möglich. Der erste Reifen wurde Anfang Juli 2024 gefertigt, die kommerzielle Produktion soll 2025 anlaufen.
Nach dem Verkauf des Russland-Geschäfts inklusive der dortigen Reifenfabrik verfügt der Reifenhersteller nun wieder über drei Produktionseinheiten. Neben der Fabrik am Hauptsitz im finnischen Nokia – die erst kürzlich eine ISCC-Plus-Zertifizierung erhalten hat – produziert Nokian Tyres seit 2020 in einem Werk in den USA. Im Juni hatte das Unternehmen an dem Standort in Dayton/Tennessee ein neues Lager eröffnet und damit den "Hochlauf" in der Produktionsstätte abgeschlossen.
Mit dem Hakka Ring in Santa Cruz de la Zarza im Zentrum Spaniens verfügt Nokian Tyres mittlerweile auch über ein weiteres Testzentrum. Für die Wachstumsambitionen der Finnen ist auch dieses 60-Millionen-Euro-Projekt von zentraler Bedeutung. In allen Geschäftsfelder erzielte der Konzern 2023 einen Nettoumsatz von 1,174 Milliarden Euro. Ende 2023 beschäftigte das Unternehmen weltweit rund 3.400 Mitarbeiter*innen.