Formel E Saisonvorschau

Hankook will erneut “optimale Performance” abrufen

Auf volle Besucherränge rund um den Globus hoffen die Formel-E-Verantwortlichen auch in der anstehenden Saison.  Foto: Hankook

Der Rennkalender für die Jubiläumssaison der ABB FIA Formula E World Championship steht im Wesentlichen bereits fest. Nach dem Saisonauftakt in Mexiko-Stadt am 13. Januar 2024 folgen 14 weitere Rennen, ehe beim finalen Double-Header vom 20. bis zum 21. Juli in London der neue Formel-E-Weltmeister gekürt wird. Die Etappen dazwischen führen den Formel-E-Tross unter anderem nach Saudi-Arabien (Diriyah), Brasilien (São Paulo), Japan (Tokio), Indonesien (Jakarta) und die USA (Portland). In Europa macht die Rennserie in Italien (Rom) und Monaco sowie in Berlin Station. In der deutschen Hauptstadt werden am Wochenende vom 11. bis 12. Mai gleich zwei Rennen ausgetragen. Drei Austragungsorte sind aktuell noch offen.  

Dies tut der Euphorie der Veranstalter im Vorfeld der 10. Auflage jedoch keinen Abbruch. Angesichts der wachsenden Beliebtheit der Rennserie besteht dafür auch kein Grund: In der abgelaufenen Saison verfolgten mehr als 225 Millionen Live-Zuschauer vor den TV-Bildschirmen die Rennen der Formel E. Nach Aussage der Verantwortlichen sind das gut zehn Millionen mehr als noch im Jahr davor. Das zunehmende Fan-Interesse wertet das Formel-E-Team um Geschäftsführer Jeff Dodds als Bestätigung der Wahl neuer Austragungsorte. Auch die große Spannung bei den Rennen sorge für einen wachsenden Fan-Zuspruch. Als exemplarisch hierfür nennen die Organisatoren den Lauf in Portland im vergangenen Jahr, als mit 403 Überholmanövern sogar ein neuer Rekord aufgestellt wurde. „Wir sind auf dem besten Weg, die Formel E als den aufregendsten und innovativsten Motorsport für die Fans zu etablieren und gleichzeitig als die nachhaltigste Sportart der Welt“, zeigt sich Jeff Dodds überzeugt.

Hankooks iON Race unverändert – neuer Reifenpartner ab 2026?

Die Saison 2023/2024 ist für Hankook die zweite als offizieller Reifenlieferant, nachdem die Koreaner zu Beginn der vergangenen Saison Michelin ­– seines Zeichens Reifenpartner der Formel E seit deren Gründung 2014 – abgelöst hatten. Mit der Premiere zeigen sich die Hankook-Verantwortlichen äußerst zufrieden: "Unser erstes Jahr als offizieller Reifenpartner in der Formel-E-Weltmeisterschaft war für uns sehr erfolgreich. Der Hankook iON Race hat bei unterschiedlichsten Witterungsverhältnissen und den verschiedensten Streckenbedingungen sein großes Potenzial und eine sehr hohe Konstanz bewiesen”, bilanziert Hankooks Motorsport Direktor Manfred Sandbichler. 

An diese Leistungen will der Reifenhersteller in der neuen Saison anknüpfen und dabei von den in der Debüt-Saison gesammelten Erfahrungen profitieren. Manfred Sandbichler führt aus: „In der Season 9 waren die Reifen für alle Teams neu. Auch wir konnten auf keine Referenzwerte zurückgreifen, da die Hankook-Reifen auf den Formel-E-Strecken rund um die Welt bisher nicht zum Einsatz kamen. Dies ist in unserer zweiten Saison nun anders, da wir einen Großteil der Kurse nun kennen. Gemeinsam mit den Teams werden wir die ausgewerteten Daten nutzen, um die optimale Performance des Hankook iON Race erneut abzurufen.“

Für etwaige Anpassungen der Einheitsreifen sieht man beim koreanischen Hersteller keinen Grund und schickt daher dieselbe Version des iON Race erneut ins Rennen. „Wir haben an unserem Reifen für die anstehende Saison keine Änderungen vorgenommen. Zum einen entspricht der Reifen zu einhundert Prozent den Vorgaben der Formel E und zum anderen hat die Mischung und Konstruktion wunderbar funktioniert“, ordnet Hankooks Kommunikations-Direktor Felix Kinzer ein. 

Für die Gummis steht bereits in Kürze die erste Bewährungsprobe an. Vom 24. bis zum 27. Oktober geht es für Hersteller, Fahrer und Partner beim gemeinsamen offiziellen Test auf dem Circuit Ricardo Tormo vor den Toren Valencias in Spanien um das Finetuning für die anstehende Saison. Auf dem 3,376 Kilometer langen Kurs, der gegen den Uhrzeigersinn befahren wird, gilt es, die letzten wichtigen Erkenntnisse vor dem Auftaktrennen in Mexiko-Stadt zu sammeln. Bis dahin bleiben den Teams dann nur etwas mehr als acht Wochen. 

Wenn am 13. Januar in der mexikanischen Metropole der Startschuss fällt, wird auch feststehen, wer die Formel-E-Boliden in den Saisons 2026/2027 bis 2029/2030 bereift. Derzeit läuft die Ausschreibung der FIA, für die sich interessierte Reifenhersteller noch bis Ende dieses Monats bewerben können. Ab 2026 – in der dann bereits 13. Saison – soll auch die nächste Fahrzeuggeneration (aktuell Gen3) zum Einsatz kommen. Wie es dazu seitens verschiedener Medien heißt, sollen die neuen Fahrzeuge weiterhin mit Allwetterreifen ausgerüstet werden. Slicks bleiben somit vorerst weiter außen vor. Noch nicht final geklärt ist jedoch offenbar, ob der neue Reifenpartner 18- oder 20-Zoll-Optionen wird liefern müssen. (dw)

Ähnliche Artikel

Formel E
Formel-E-Jubiläum in Berlin
Hankook im Motorsport
Pirelli_DTM_2023
Wie Reifenhersteller als Nachhaltigkeitsbeschleuniger wirken
Motorsport will “grüner” werden
Paul Englert
“Reifen sind das Wichtigste an einem Auto”
Paul Englert über Grenzbereiche und Reifentests
Formel E Berlin_web
Bridgestone folgt auf Hankook als Reifenlieferant der Formel E
Motorsport