Automobilindustrie im Wandel

Hoffnungsfaktor Smart Manufacturing

Smart ManufacturingOptimismus dank Smart Manufacturing.  Foto: TensorSpark - stock.adobe.com

Befragt wurden von der Statista GmbH in der zweiten Jahreshälfte 2023 auch Führungskräfte aus dem Automotive-Bereich. Die deutsche Automobilindustrie befindet sich im Umbruch – das Herausforderungsspektrum ist immens. Die Studie dokumentiert unter anderem die Relevanz der Lieferketten-Thematik: 89 Prozent der befragten Automotive-Entscheider gaben an, mindestens eine Tochtergesellschaft im Ausland zu unterhalten. Weitere zentrale Ergebnisse lauten: 85 Prozent der befragten Unternehmen sind noch von post-pandemischen Auswirkungen oder dem anhaltenden Krieg in der Ukraine betroffen. Globale Krisensituationen und gleichzeitig gesamtwirtschaftlicher Druck zwingt Unternehmen dazu, ihre Kosten zu senken: 44 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass sie nach zusätzlichen Near- oder Offshoring-Optionen suchen.

Darüber, dass viele nationale Automotive-Player Produktionskapazitäten in osteuropäischen Ländern aufbauen, berichteten wir bereits mehrfach ausführlich. Die Studie bestätigt die Attraktivität und Präferenz der Akteure (29 Prozent). Die Studie identifiziert aber auch ein Licht am Ende des Tunnels für den Standort Deutschland: 54 Prozent der Unternehmen haben keine Absichten, Arbeiten ins Ausland zu verlagern; 2 Prozent haben dies bereits vollständig getan. 

Unternehmen suchen nach weiteren Möglichkeiten, ihre Lage vor Ort zu verbessern. Die Avanade-Verantwortlichen berichten auf Basis der Befragungsergebnisse von der Hauptaufgabe, Optimierungen der Produktionsanlagen in Bezug auf Digitalisierung und Automatisierung im Sinne eines sogenannten Smart Manufacturing vorzunehmen: 89 Prozent der Automobilunternehmen haben offenbar entsprechende Pläne. Interessant auch: 55 Prozent der Unternehmen haben Maßnahmen zum Monitoring und Optimierung des Energieverbrauchs ergriffen; 45 Prozent möchten dies 2024 oder 2025 angehen oder sich intensiver um das Thema kümmern.

Ein Treiber für Smart Manufacturing ist der Fachkräftemangel. Laut Avanade-Angaben halten 27 Prozent der Unternehmen den Fachkräftemangel für ein Problem – eine deutliche Mehrheit von 61 Prozent leitet daraus das Potenzial ab, dass der Mangel an Talenten zum Treiber für eine weitere Verbreitung von Smart Manufacturing sein wird. Künstliche Intelligenz führt die Liste zugehöriger Technologien mit 56 Prozent an, gefolgt von Robotern und Automatisierung (52 Prozent) sowie RPA (44 Prozent). Augmented und Virtual Reality bilden mit 13 Prozent das Schlusslicht. „Die deutsche Automobilindustrie befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel: Autohersteller und Zulieferer haben erkannt, dass Software sowohl in den Autos als auch in den Fabriken eine immer größere Rolle spielt. Zudem prägen neue Akteure den Markt, der auch durch Elektromobilität stark verändert wird“, sagt Stefan Smolka, Geschäftsführer der Avanade Deutschland GmbH. Angesichts all dieser Herausforderungen habe die deutsche Automobilindustrie aber den notwendigen Wandel zu einer intelligenten Fertigung eingeleitet. Die Transformation sei im Gange, dies aber in einer insgesamt fragilen wirtschaftlichen Gesamtsituation. Smolka äußert sich aber optimistisch, dass die hiesige Automobilindustrie "wieder in den Fahrersitz wechseln wird.“

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