Sanierung in Eigenverwaltung wird fortgesetzt
Investorenlösung für Großhändler Grasdorf zeichnet sich ab
Im Fall des insolventen OTR-Reifen-Großhändlers Grasdorf deutet sich der Einstieg eines Investors an. Wie das Unternehmen mitteilt, werde gegenwärtig mit mehreren Interessenten verhandelt. Die Gespräche verlaufen offenbar derart positiv, dass Grasdorf-Geschäftsführer Joachim G. Wolf eine Entscheidung „in den nächsten vier bis sechs Wochen“ erwartet.
Die Grasdorf GmbH und die Grasdorf Rad GmbH hatten Mitte Juni 2024 einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Nach der Eröffnung des entsprechenden Insolvenzverfahrens durch das Amtsgericht Hildesheim Anfang September 2024 kann die Gruppe ihre Sanierung wie geplant fortsetzen. Die Grasdorf-Verantwortlichen um den erst seit wenigen Monaten wirkenden Geschäftsführer Joachim G. Wolf streben den Einstieg eines Investors an. Hoffnung macht Wolf dabei vor allem die Unterstützung durch Kunden und Lieferanten in den vergangenen Monaten: „Wir haben in den vergangenen Monaten viel Zuspruch erhalten. Zahlreiche Kunden haben uns mitgeteilt, dass Grasdorf auch in Zukunft im Markt eine wichtige Rolle spielen muss. Sie halten uns die Treue, was in einer solchen Situation nicht selbstverständlich ist”, so der Grasdorf-Geschäftsführer, der as Unternehmen selbst durch das Verfahren führt. „Dafür möchte ich mich bei allen Beteiligten bedanken. Es ist unser Anspruch, dass wir auch künftig ein umfangreiches Vollsortiment im Reifenbereich anbieten und komplexe technische Anforderungen der Kunden erfüllen.“
Der Geschäftsbetrieb des 1981 gegründeten Unternehmens läuft bislang ganz normal weiter. Kunden können bei dem Reifen- und Räderspezialisten weiter ihre Bestellungen aufgeben, und die Auslieferungen erfolgen wie gewohnt. Ebenso sind die mehr als 100 Beschäftigten der Grasdorf GmbH und der Grasdorf Rad GmbH weiter an Bord. Auch im Interesse der Belegschaft forcieren die Verantwortlichen den Einstieg eines Investors. „Grasdorf braucht einen starken Partner für die Zukunft”, betont Joachim G. Wolf. Die aktuell laufenden Gespräche bezeichnen die Beteiligten als „aussichtsreich”. Wolf teilt mit: „Wir sind zuversichtlich, dass wir in den nächsten vier bis sechs Wochen eine Investorenlösung erzielen werden.“
Unterstützt werden die Grasdorf-Verantwortlichen dabei von den Rechtsanwälten Raik Müller und Linette Mirza Khanian sowie dem Betriebswirt Vincenzo Di Vincenzo von Rödl & Partner. Zudem wurden Torsten Gutmann und Ingo Thurm von der Pluta Rechtsanwalts GmbH zu den Sachwaltern für die Grasdorf GmbH respektive die Grasdorf Rad GmbH bestellt. Beide waren bereits als vorläufige Sachwalter tätig und begleiten die beiden Verfahren weiterhin im Interesse der Gläubiger. Der Grasdorf-Hauptsitz befindet sich im niedersächsischen Holle, während die Felgenfertigung seit 34 Jahren in Groitzsch bei Dresden erfolgt.