In den USA und China

Mercedes-Benz testet weitere Elemente des autonomen Fahrens

Mercedes autonoma CHina_webAuch in China kann Mercedes-Benz künftig hochautomatisierte Fahrsysteme im regulären Betrieb erproben.  Foto: Mercedes-Benz

In den Straßen der chinesischen Hauptstadt Peking sind künftig hochautomatisierte Fahrsysteme (Level-3) von Mercedes-Benz unterwegs. Der Automobilhersteller hat als einer der ersten OEMs die Zulassung für Fahrten auf ausgewiesenen Autobahnen erhalten. Zum Einsatz kommt dabei das bereits in Deutschland und den USA erprobte System Drive Pilot. Für den chinesischen Markt integriert Mercedes-Benz seine globale Forschungs- und Entwicklungs-Erfahrung mit einem F&E-Team vor Ort, um das automatisierte Fahrsystem gemeinsam mit lokalen Partnern besser an die Infrastruktur und die Verkehrsbedingungen in China anzupassen. 

Das Unternehmen testet und validiert seine Level-3-Lösung bereits seit 2021 auf Prüfstrecken in China. Zu den Schwerpunkten der lokalen Forschungs- und Entwicklungsarbeit gehören die Anpassung des Systems an Chinas spezifische Verkehrszeichen, Markierungen, Baustellen, Sonderspuren wie Busspuren sowie die kontinuierliche Optimierung von Logik, Algorithmen und Parametern für Szenarien wie das Einscheren von Fahrzeugen. “Die Testlizenz in Peking der nächste wichtige Meilenstein, um das hochautomatisierte Fahren fit für chinesische Straßen zu machen. Wir werden unser gesamtes globales Know-how einbringen, um das lokale Forschungs- und Entwicklungsteam bei der Entwicklung eines sicheren und zuverlässigen Systems zu unterstützen”, sagt Markus Schäfer, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG, Chief Technology Officer, Entwicklung & Einkauf.

Förderung der Akzeptanz als Ziel

In den USA ist das Drive-Pilot-System wie erwähnt bereits im Einsatz, wobei die Serienversion in Kalifornien und Nevada mit einer begrenzten Flotte von EQS-Limousinen bereits ihr Straßendebüt feierte. In diesen Bundesstaaten hat der Konzern nun eine Ausnahmegenehmigung für spezielle Markierungslichter für automatisiertes Fahren erhalten. Diese gilt in Kalifornien für Entwicklungsfahrzeuge und ist zunächst auf zwei Jahre befristet. In Nevada ist hingegen der Einsatz in Serienfahrzeugen ab Modelljahr 2026 gestattet und die Genehmigung ist unbefristet gültig, bis die Gesetzeslage den regulären Betrieb zulässt.

Die Markierungslichter sollen die Akzeptanz und die Sicherheit erhöhen, indem ein automatisierter Fahrmodus auch von außen klar erkennbar ist. Auch Verkehrsbehörden und Polizeibeamte könnten dadurch den Systemstatus einfacher erkennen und daraus ableiten, dass sich Fahrer bei aktiviertem Drive Pilot während der hochautomatisierten Fahrt Nebentätigkeiten widmen dürfen. „Je mehr automatisiert fahrende Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind, desto wichtiger werden die Kommunikation und Interaktion zwischen dem Fahrzeug und seiner Umgebung“, unterstreicht Markus Schäfer die Bedeutung der Markierungen. 

Mercedes-Benz integriert die Markierungslichter in die Front- und Heckleuchten sowie in die beiden Außenspiegel. In Kalifornien setzte der Hersteller dafür auf die Farbe Türkis. In diesem Zuge setzt sich das Unternehmen dafür ein, die Farbe Türkis zur Visualisierung des automatisierten Fahrzustandes zu standardisieren, um weltweit Verständnis und Akzeptanz für diese Technologie zu schaffen. Bislang fehlt laut Mercedes-Angaben in den USA, China und der UN-ECE (Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen) ein einheitlicher Rahmen, der den Einsatz der türkisfarbenen Leuchten in Serienfahrzeugen vorsieht. (dw)

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