Halbjahresbilanz

Michelin-Umsatz sinkt, Profitabilität steigt

MichelinBei Michelin sieht man sich mit dem "wertorientierten Ansatz" auf bestem Wege, die angepeilten Jahresziele zu erreichen.  Foto: Michelin

In den ersten sechs Monaten des Jahres konnte Michelin vor allem beim Sell-In zulegen. Gleichzeitig machten sich nach Angaben der Franzosen die hohen Exporte von Budgetreifen vor allem aus dem asiatischen Raum negativ bemerkbar, während auch das OE-Geschäft schwächelte. Zudem entwickelte sich der Geschäftsbereich Polymer Composite Solutions (PCS) schwächer als noch im ersten Halbjahr 2023, sodass unter dem Strich ein Umsatz von rund 13,5 Milliarden Euro steht. 

Positive Effekte auf das Halbjahresergebnis hatte hingegen laut Unternehmensmitteilung die “Fokussierung der Gruppe auf wertschöpfende Segmente und Regionen”. Dadurch habe sich der Produktmix verbessert, was wiederum zu einer höheren Ergebnismarge von 13,2 Prozent (H1/2023: 12,1 Prozent) geführt habe. Negative Preiseffekte seien somit kompensiert worden, heißt es seitens des Reifenherstellers weiter. Mit 16,8 Prozent lag die Marge im Segment Specialties besonders hoch. Aufgrund dieser Zahlen bestätigte die Konzernspitze wie schon im ersten Quartal die Jahresprognose für 2023, die ein Betriebsergebnis von mehr als 3,5 Milliarden Euro sowie einen Free Cashflow vor Akquisitionen von mehr als 1,5 Milliarden Euro beinhaltet. Letzterer betrug im ersten Halbjahr 669 Millionen Euro. 

“In einem nach wie vor besonders unbeständigen wirtschaftlichen Umfeld hat Michelin ein sehr solides erstes Halbjahr erzielt. Diese Ergebnisse ermöglichen es uns, unsere Prognosen für 2024 aufrechtzuerhalten. Ich möchte unseren Teams herzlich für ihre Anpassungsfähigkeit und ihr Engagement danken. Ich bin überzeugt, dass unser wertorientierter Ansatz, der uns auf Aktivitäten mit sehr hoher Wertschöpfung und auf die wachstumsstärksten Märkte ausrichtet, der richtige ist”, ordnet Michelin-CEO Florent Menegaux das Zahlenwerk ein. 

Markus Winnes übernimmt Standort Homburg

Zum 1. Juli hat Michelin ferner eine personelle Veränderung an der Spitze seines Homburger Werkes vorgenommen. Markus Winnes, der zuvor lange Jahre am Michelin-Standort Bad Kreuznach tätig war, hat die Aufgaben von Bernd Lanius übernommen. Lanius wiederum ist nach mehr als 35 Jahren bei Michelin – davon die letzten fünf als Werksleiter in Homburg – in den Ruhestand gegangen. Sein Nachfolger Markus Winnes verantwortet in Homburg künftig den Umbau des Standorts, der das Aus für die Neureifen- und die Halbfabrikatfertigung sowie einen massiven Stellenabbau vorsieht

Für den Standort Karlsruhe, der gänzlich geschlossen werden soll, hat Michelin zudem eine Kooperationsvereinbarung mit der Stadt unterzeichnet. Diese sieht eine "Revitalisierung" des Areals vor, in dem etwa eine mögliche Nachnutzung der Gebäude sowie der Erhalt bestehender sowie die Ansiedlung neuer Arbeitsplätze geprüft werden. Auch die Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft zur Umsetzung des Revitalisierungsprojekts steht im Raum. 

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