500 Arbeitsplätze betroffen

Neapco Düren meldet Insolvenz in Eigenverwaltung an

AdobeStock_Insolvenzen Zulieferer_webDie rund 500 Neapco-Beschäftigten erhalten für die Monate Juli und August Insolvenzgeld.  Foto: MQ Illustrations - stock.adobe.com

Hintergrund für den Schritt ist die Entscheidung der US-amerikanischen Muttergesellschaft, den im Jahr 2020 geschlossenen Vertrag zur Auftragsfertigung nicht über das Jahr 2025 hinaus zu verlängern. Die Produktion am Standort Düren wird noch bis Dezember fortgeführt. In der Zwischenzeit erhalten die rund 500 Beschäftigten Insolvenzgeld für die Monate Juli und August 2025. Unterstützt wird die Geschäftsführung von dem Düsseldorfer Restrukturierungsexperten Dr. Frank Kebekus.

„Mit dem heutigen Schritt wahren wir alle Chancen, unser Know-how sowie den Standort mit seinen fortführungsfähigen und fortführungswürdigen Teilen mittel- und längerfristig abzusichern“, erklärt der Geschäftsführer Dr. Jürgen Liermann. Trotz intensiver Bemühungen in den vergangenen Jahren sieht sich das Unternehmen mit einem zunehmend schwierigen Marktumfeld konfrontiert: Während das Geschäft mit klassischen Antriebs- und Halbwellen ohnehin auslaufen sollte, sind auch im Bereich der E-Mobilität zuletzt Aufträge ausgeblieben. Der Umsatz lag zuletzt bei rund 80 Millionen Euro jährlich.

Dürens Bürgermeister Frank Peter Ullrich zeigte sich gegenüber dem lokalen Nachrichtenmagazin DN-News betroffen von der Nachricht: „Wir stehen an der Seite der Mitarbeitenden von Neapco. Der angekündigte Schritt ist aus Sicht der Stadt Düren eine bittere Nachricht, zumal wir in den vergangenen Jahren gemeinsam mit allen Beteiligten intensiv darum gerungen haben, das Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen. Leider ist dies nun in einer konzerninternen Entscheidung gemündet, auf die wir vor Ort keinen Einfluss hatten.“ Gemeinsam mit der städtischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft WIN.DN kündigte er Unterstützung bei der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und bei der Vermittlung alternativer Arbeitsplätze an.

Neapco Deutschland ist seit 1968 in Düren ansässig und produziert unter anderem Kardan- und Halbwellen, Differentiale und Druckgussteile für internationale Automobilhersteller. Zudem ist das Unternehmen in der Auftragsfertigung von elektrischen Zustellerfahrzeugen tätig.

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