Reifenwerk Heidenau
Präsenz in der Nische
Der Produktionsstandort Deutschland wird für die Reifenindustrie unbedeutender. Eine große Geschichte hierzu ist online und in unserer Print-Ausgabe (01-02/24) zu lesen. Es gibt allerdings noch Reifenhersteller, die ihre Produkte mit Überzeugung hierzulande fertigen. Heidenau ist eine Marke, deren Profile das Label “Made in Germany” tragen.
Den deutschen Reifenmarkt im Motorradsegment dominieren volumenmäßig die großen Premiumhersteller Continental, Michelin, Bridgestone, Dunlop und Pirelli/Metzeler. Aus einer kleinen sächsischen Enklave heraus sorgt aber auch das Reifenwerk Heidenau beständig für die Belieferung der Nischensegmente des Zweiradmarktes. Und „Made in Germany“ wird dort nicht nur als Werbeversprechen auf die Profile vulkanisiert, es entspricht laut den Verantwortlichen auch der Firmenkultur im Gesamten. Fast 200 Mitarbeiter:innen produzieren über 500 Produkte am “Produktions- und Innovationsstandort Deutschland”, heißt es seitens der Unternehmensleitung. Die Geschichte der Marke beginnt bereits in der Nachkriegszeit.
Im Jahr 1946 als VEB Heidenauer Gummiwerke gegründet, widmete sich das Unternehmen auf dem heutigen Gelände in der Hauptstraße ursprünglich der Herstellung von Gummiformartikeln und Gummiwalzenbezügen mit dem Auftrag zur „Förderung der Mobilität“. 1969 erfolgte die Zusammenführung des Reifenwerks mit anderen Betrieben zur Bildung des Pneumant-Reifenkombinats. Nach dem Mauerfall wurde es ruhig um den sächsischen Reifenhersteller. Im Jahr 1994 aber markierte die Übernahme durch Gummi-Hansen einen Neustart. Der Marke Heidenau wurde neues Leben eingehaucht – und seither haben sich Heidenau-Reifen die Aufmerksamkeit einer nicht zu unterschätzenden Kundschaft erobert. Das Produktportfolio wurde ständig erweitert und das Reifenwerk modernisiert.
(Foto: Reifenwerk Heidenau)
Die Vertriebsabteilung wirkt heute in über 60 Ländern. Die nationale Vertriebsstruktur konzentriert sich auf Fachhändler und Zweiradwerkstätten. Und produktseitig hat Heidenau einiges zu bieten. Beispielhaft sei der K60 Ranger genannt. Das Profil wurde entwickelt, um das Einsatzspektrum der K60-Familie im Hinblick auf die Geländetauglichkeit abzurunden. Aktuell ist der K60 Ranger in neun Reifendimensionen erhältlich. Heidenau kündigt für die Saison 2024 eine Vergrößerung des Katalogs um weitere drei Reifengrößen an. Interessant ist auch die Serie historischer Rennreifen. Diese sind ausschließlich über die Handelsakteure Guhratec aus Weißenfels und die ostwestfälische Boxenstopp Reifen GmbH erhältlich. Auch in der Zukunft will die Reifenmarke Heidenau in der Nische präsent bleiben.