33 Millionen US-Dollar Verlust
Superior Industries sieht sich nach erwartet schwierigem Jahresstart auf Kurs
Mit “Umstrukturierungsmaßnahmen” will Superior Industries wieder in die Spur finden. In Europa bedeutet dies das Aus für den Produktionsstandort Werdohl. Wie erwartet, schlagen sich die Pläne auch in der Quartalsbilanz des Räderherstellers nieder: Unterm Strich steht ein Umsatzverlust von knapp 17 Prozent sowie ein Nettoverlust von 33 Millionen US-Dollar.
Über das drohende Aus für den Superior-Standort Werdohl haben wir bereits vergangene Woche berichtet. Sollte sich nicht doch noch ein Investor finden – wonach es gegenwärtig nicht aussieht –, wird das Räderwerk in den kommenden Monaten geschlossen. Anlässlich der Veröffentlichung der aktuellen Quartalszahlen teilt Majdi Abulaban, Präsident und CEO von Superior Industries, diesbezüglich lediglich mit: "Wir freuen uns über die Fortschritte, die wir bei der Umsetzung der im letzten Jahr angekündigten Umstrukturierung unseres europäischen Geschäfts gemacht haben. Die Produktion in unserer Produktionsstätte in Deutschland, SPG, wurde eingestellt und wir sind dabei, das Geschäft nach Polen zu verlagern.” Für die Werdohler Belegschaft sind das traurige Nachrichten. Wie genau es für sie hinsichtlich einer Transfergesellschaft oder möglichen Abfindungszahlungen weitergeht, ist auch abhängig vom Ergebnis des laufenden Insolvenzverfahrens.
"Verbesserung unserer Umsätze, Erträge und Cashflows"
Für das Management in der US-amerikanischen Zentrale von Superior Industries ist die Verlagerung der Räderproduktion nach Polen auf jeden Fall der logische Schritt. Die deutlich geringeren Kosten in Polen sollen dazu beitragen, die Rentabilität des Konzerns zu steigern. "Nach dem Abschluss der Umstrukturierung unseres nordamerikanischen Geschäfts und dem Abschluss ähnlicher Maßnahmen in Europa erwarten wir für die Zukunft eine deutliche Verbesserung unserer Umsätze, Erträge und Cashflows", betont Abulaban. Mittelfristig will der Konzern ein operatives Ergebnis in der Größenordnung von 240 Millionen US-Dollar erzielen.
Dafür nehmen die Verantwortlichen kurzfristige finanzielle Einbußen in Kauf. So belief sich der Superior-Umsatz in den ersten drei Monaten des Jahres auf 316 Millionen US-Dollar, nachdem er im Vorjahreszeitraum noch bei 381 Millionen US-Dollar gelegen hatte. Auch das bereinigte EBITDA fiel mit 31 Millionen US-Dollar deutlich geringer aus als noch zu Beginn des Jahres 2023 (46 Millionen US-Dollar). Die Marge sank um 4 Prozentpunkte auf 18 Prozent. Bei der Vorlage der Jahresbilanz für 2023 hatte das Superior-Management mit einer Beeinträchtigung seiner Ergebnisse durch die Vorhaben gerechnet. Dementsprechend wurde die Prognose für 2024 bestätigt. Erwartet wird weiterhin ein Umsatz zwischen 1,38 und 1,48 Milliarden US-Dollar sowie ein bereinigtes EBITDA zwischen 155 und 175 Millionen US-Dollar.