Management
Unfeine Art der Kündigung in Yokohamas Reifenwerk Tivoli
Laut einem Bericht des italienischen Mediums La Repubblica erleben aktuell 15 durch “Car on Click” beim Reifenhersteller Yokohama beschäftigte Mitarbeiter eine Kündigung der besonderen Art. Offenbar wurde diese per Whatsapp-Nachricht nach zehnjähriger Beschäftigung in der Logistik am Yokohama-Standort Tivoli überstellt.
Die Nachricht wurde der Redaktion von La Repubblica zugespielt. „Die Arbeitsplätze, die Sie bisher innerhalb des Yokohama-Auftrags in Tivoli innehatten, stehen uns nicht mehr zur Verfügung“, heißt es in der über Whatsapp verschickten Mitteilung. Das unterzeichnende Gremium habe beschlossen, die Mitarbeiter mit Wirkung vom 23. August von der Arbeit zu suspendieren. Die Kündigung erreichte einen Teil der Beschäftigten, die laut dem Bericht außerhalb des nationalen Tarifvertrags mit Löhnen von durchschnittlich 900 Euro beschäftigt waren, im Urlaub. Für Montag, den 2. September, hat die Gewerkschaft Filt Cgil zu einer Protestdemonstration vor den Toren der Fabrik aufgerufen.
Die Reifenfabrik wurde viele Jahre von der Trelleborg Wheel Systems zur Produktion von OHT-Reifen betrieben. Im Mai hatte Yokohama bekannt gegeben, die Übernahme durch den Erwerb aller ausstehenden Aktien der Trelleborg Wheel Systems Holding AB abgeschlossen zu haben. Die Übernahme von TWS deklariert der japanische Reifenhersteller Yokohama als Teil der strategischen Initiativen zum Ausbau des OHT-Geschäfts, die im Rahmen des Managementplans “Yokohama Transformation 2023” als “künftiger Wachstumsmotor für das Nutzfahrzeugreifengeschäft” des Unternehmens dienen sollen. Durch die Akquisition werde das Verhältnis von Verbraucherreifen zu Handelsreifen im Reifengeschäft von Yokohama von 2:1 zugunsten der Verbraucherreifen auf 1:1 für den globalen Reifenmarkt angehoben. Das OHT-Geschäft muss nach den Vorstellungen der Konzernspitze stark wachsen, der Umgang mit der Arbeitnehmerschaft sollte diesem Anspruch allerdings gerecht werden.