Spekulationen nach Interview im Manager Magazin
ZF plant “weder eine Partnerschaft noch einen Börsengang” für seine Nfz-Sparte
In den vergangenen Tagen hatte es in vielen Medien Spekulationen über einen möglichen Börsengang der ZF-Nutzfahrzeugsparte gegeben. Auslöser war die Antwort des ZF-Vorstandsvorsitzenden Dr. Holger Klein auf eine entsprechende Frage des Manager Magazins. Nun stellt der Konzern klar: Die Aussagen Kleins seien “teils falsch interpretiert” worden.
In besagtem Interview mit dem Manager Magazin hatte Dr. Holger Klein auf die Frage nach möglichen Börsenplänen für das ZF-Nutzfahrzeuggeschäft geantwortet: “Solche Börsengänge wären in enger Absprache mit unseren Gesellschaftern eine mögliche Option. Wenn Sie in der Automobilindustrie vorn mitspielen wollen und wenn Sie einen Innovationsanspruch haben, dann geht das manchmal nur, wenn Sie sich Partner oder andere Beteiligungsstrukturen am Kapitalmarkt suchen. Insofern prüfen wir zwar grundsätzlich alle Optionen, sind aber sehr zufrieden mit unserer Aufstellung im Nutzfahrzeug-Bereich.“
Aufgrund der daraus folgenden Berichterstattung, dass ZF einen Börsengang der Sparte erwäge, sieht sich der Konzern zu einer Klarstellung veranlasst. Wie ein Sprecher des Zulieferers mitteilt, seien Kleins Aussagen folgendermaßen zu verstehen: “Wir überprüfen unser gesamtes Unternehmen daraufhin, ob sich für einzelne Bereiche mit einem strategischen Partner oder dem Kapitalmarkt bessere Wachstums- und Entwicklungschancen ergeben können. Auch ein Börsengang für Teilbereiche kann dafür eine Option sein. Unsere Division Passive Sicherheitstechnik/ZF Lifetec ist genau so ein Beispiel. Zu weiteren Bereichen gibt es aber keinerlei entsprechende Entscheidungen.” Mit Blick auf das Nfz-Geschäft betont der Sprecher: "Die ZF-Nutzfahrzeugsparte Commercial Vehicle Solutions ist als weltweit größter Nutzfahrzeuglieferant gut aufgestellt und eine wichtige Säule für das ZF-Wachstum. Wir erwägen hier weder eine Partnerschaft noch einen Börsengang.“
Seine Nfz-Sparte wird ZF also in absehbarer Zeit nicht an die Börse bringen. Ob die diesbezüglichen Diskussionen somit vollends verstummen, muss sich jedoch erst noch zeigen. Mit Verweis auf den hohen Schuldenstand von ZF hatte etwa der Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer wiederholt für einen kompletten Börsengang des Zulieferers geworben.