Zahl der Panneneinsätze wächst insgesamt

ADAC-Pannenstatistik registriert “zunehmende Zuverlässigkeit von Elektrofahrzeugen”

ADAC-PannenstatistikRund 3,5 Millionen Mal wurde die ADAC Pannenhilfe im vergangenen Jahr angefordert.  Foto: ADAC/Wilfried Wulff.

44,1 Prozent aller Einsätze der “Gelben Engel” waren im vergangenen Jahr auf Probleme mit der Starterbatterie zurückzuführen. Vergleichsweise häufig war außerdem der Motor oder das Motormanagement (22,8 Prozent) die Pannenursache, dahinter folgen mit einigem Abstand Anlasser, Lichtmaschine, Bordnetz und Beleuchtung (10,5 Prozent), Reifen (8,8 Prozent) und die Schließsysteme (7,1 Prozent). Damit ergibt sich eine ähnliche Verteilung wie im Vorjahr. Für die Pannenstatistik berücksichtigt wurden alle Pannen an Fahrzeugen im Alter von 3 bis 10 Jahren (Erstzulassung 2014 bis 2021), die 2023 zu einem Einsatz der ADAC- Straßenwacht geführt haben. Insgesamt wurden 156 Modelle von rund 20 Automarken untersucht. Voraussetzung ist, dass die Baureihen innerhalb von zwei Jahren mindestens 7.000 Zulassungen aufweisen.

Stromer vs. Verbrenner 

Bei den Fahrzeugen der jüngsten Generation in der Statistik – also Erstzulassung 2021 – unterbieten Stromer die sogenannte Pannenkennziffer von Verbrennern klar. Mit 2,8 Pannen pro 1000 Fahrzeuge bei E-Fahrzeugen gegenüber 6,4 Pannen bei konventionell angetriebenen Autos ist der Unterschied im Vergleich zu 2020 gewachsen. Damals verzeichneten die drei Jahre alten Elektro-Fahrzeuge nur 1,9 Pannen weniger als die Verbrenner. “Diese Daten bestätigen die zunehmende Zuverlässigkeit von Elektrofahrzeugen, auch wenn es für eine abschließende Bewertung ihrer generellen Pannensicherheit noch zu früh ist”, bilanziert der ADAC.

Während die Bauteile Bremsen, Fahrwerk und Karosserie bei beiden Fahrzeuggattungen etwa gleich häufig zu Problemen führen, sind die Stromer in  einigen anderen Bereichen weniger anfällig. Speziell bei der Batterie (2,4 zu 1,2 Pannen pro 1.000 zugelassenen Fahrzeugen) sowie beim Motor und dem Motormanagement (1,2 zu 0,2 Pannen pro 1.000 zugelassenen Fahrzeugen) sind Verbrenner häufiger betroffen. Zudem liegen die Stromer bei Reifenschäden vorne (0,9 zu 1,4), was laut ADAC jedoch “zu einem großen Teil auf die geringere Fahrleistung der Elektrofahrzeuge zurückzuführen sein” dürfte.

Hilfebedarf steigt 

Insgesamt rückte die ADAC Pannenhilfe 2023 mehr als 3,5 Millionen Mal aus. Dies entspricht einem Pannenplus von 117.570 gegenüber 2022. Das Durchschnittsalter der havarierten Fahrzeuge stieg im vergangenen Jahr um 0,2 auf 12,9 Jahre, die größte Pannenwahrscheinlichkeit wiesen Fahrzeuge im Alter zwischen 18 und 23 Jahren auf.

Darüber hinaus beurteilt der Automobilclub Baureihen als “zuverlässig”, wenn ihre Pannenkennziffer in allen Jahrgängen zwischen drei und zehn Jahren zu den besten 40 Prozent gehört. In der aktuellen Auswertung liegen unter den dreijährigen Fahrzeugen der BMW i3 (0,4), der Mini (0,4) und der BMW X1 (0,7) an der Spitze. Elf Modelle dieses Jahrgangs erreichten eine Pannenkennziffer von unter 1. Am hinteren Ende der Tabelle landeten als eher unzuverlässig die 2021 erstzugelassenen Modelle Toyota Yaris (27,8), Ford Kuga (25,4) und Toyota C-HR (22,0).

ADAC-Pannenstatistik

Ähnliche Artikel

AdobeStock_Pkw
“Die Wirtschaft muss Vorbildcharakter haben“
VDA-Prognosen für 2024
Elektromobilität
Privates E-Auto-Interesse durch Förderstopp kaum beeinträchtigt
ADAC-Umfrage
Cybersercurity IT
Lieferkette und Ladeinfrastruktur im Visier von Cyber-Kriminalität
Studie des CAM und von Cisco
Kautschukindustrie Produktionsvolumen
Produktionsrückgang in deutscher Kautschukindustrie
Markt