ADAC-Pannenstatistik: Toyota mit Auffälligkeiten 

Stromer sind im Altersklassenvergleich weniger pannenanfällig als Verbrenner

ADAC-PannenstatistikHäufigster Grund für einen Anruf beim ADAC und seinen Pannendiensten war auch 2024 ein Problem mit der Starterbatterie.  Foto: ADAC/Wilfried Wulff.

Mehr als 3,6 Millionen Mal – und damit nochmals häufiger als im Vorjahr – rückte der ADAC Pannendienst 2024 zu Einsätzen aus. Diese liefern die Basis für die aktuelle Pannenstatistik des Automobilclubs, die insgesamt 159 Modellreihen von etwa 20 verschiedenen Marken abbildet. In negativer Hinsicht fallen dabei Fahrzeugeinheiten der über mehrere Jahre als recht zuverlässig geltenden Marke Toyota auf: Das Modell C-HR der Japaner mit Erstzulassungsjahr 2020 erreicht mit 63,1 Pannen pro 1.000 Fahrzeugen die höchste Pannenkennziffer in der ADAC-Auswertung. Auch der RAV4 sowie einige Editionen der Reihen Yaris und Yaris Cross zeigen sich entsprechend anfällig. Für Probleme sorgte vor allem die Starterbatterie, die auch insgesamt erneut den Spitzenplatz als Pannenursache Nummer eins einnimmt. ADAC-Angaben zufolge hat Toyota auf die Probleme bereits reagiert und unter anderem interne Prozesse angepasst. Die Stellungnahme des Herstellers ist im Wortlaut auf der ADAC-Webseite nachzulesen. 

Mit niedrigen Pannenkennziffern überzeugen unter den zweijährigen Fahrzeugen in der ADAC-Statistik die Verbrenner Mini (0,3) und Audi A4 (0,4). Insgesamt erreichten zwölf Modelle eine Pannenkennziffer von unter 1. Bestes E-Auto war das Tesla Model 3 (0,5), als besonders pannenanfälliger Stromer erwies sich der Hyundai Ioniq 5 (22,4). Dessen Probleme mit der integrierten Ladesteuerungseinheit (ICCU) zogen laut ADAC auch schon einen Rückruf durch das Kraftfahrtbundesamt nach sich.

ADAC-Pannenstatistik
Fast die Hälfte aller Einsätze der ADAC-Pannenhelfer gingen auf die Starterbatterie zurück. Foto: ADAC

Stromer vs. Verbrenner 

Nachdem sich der Automobilclub bezüglich eines Vergleichs zwischen E-Autos und Verbrennern im vergangenen Jahr noch zurückhaltend geäußert hatte, sehen sich die ADAC-Experten aufgrund der verbesserten Datenlage in diesem Jahr zu einer Antwort in der Lage: “Junge Elektroautos zeigten sich weniger pannenanfällig als gleichaltrige Pkw mit Benzin- oder Dieselmotor”, so die Verantwortlichen. Die Pannenkennzahl von Verbrennern lag 2024 bei 9,4 Pannen pro 1.000 Fahrzeuge, während es bei Elektroautos nur 3,8 waren.

Verglichen werden konnten für die jüngste Auswertung Verbrenner (Diesel wie Benziner) sowie reine Elektromodelle mit den Erstzulassungsjahren 2020, 2021 und 2022. Warum es wichtig ist, dass nur die jeweiligen Jahrgänge in Relation gesetzt werden, erläutert der Automobilclub wie folgt: “Das Durchschnittsalter aller in Deutschland zugelassenen Autos liegt laut Kraftfahrt-Bundesamt bei zehn Jahren. Alle gewerteten E-Fahrzeuge dagegen sind noch sehr jung. Da die Pannenwahrscheinlichkeit mit steigendem Fahrzeugalter wächst, wäre ein Vergleich der Pannenanfälligkeit zwischen E-Fahrzeugen und Verbrennern über den gesamten Bestand unfair.” 

ADAC-Pannenstatistik
Aufgrund der verbesserten Datengrundlage sieht der ADAC die geringere Anfälligkeit von E-Autos gegenüber Verbrennern weiter bestätigt. Foto: ADAC

Was sich allerdings antriebsübergreifend vergleichen lässt, sind die jeweiligen Pannenursachen. Mit 44,9 Prozent aller Fälle bleibt die defekte Starterbatterie wie erwähnt Pannenursache Nummer eins. Gegenüber Stromern zeigen sich Verbrenner hinsichtlich der 12V-Batterie jedoch anfälliger, wie der ADAC ermittelt: “Zwar ist bei E-Autos der prozentuale Anteil der Starterbatterie an dem Pannenaufkommen mit 50,5 Prozent höher als beim Verbrenner (44,6 Prozent). Allerdings liegt die Pannenkennzahl bei den zwei- bis vierjährigen Fahrzeugen beim Verbrenner (4,0) im Vergleich zum Elektrofahrzeug (1,7) um 2,3 Pannen pro 1.000 Fahrzeuge höher. Grund hierfür ist die insgesamt geringere Pannenanfälligkeit der Elektro-Autos gepaart mit einem geringeren Auftreten anderer Bauteilpannen”, erläutert der Automobilclub in einer Mitteilung. 

Das Fazit der ADAC-Verantwortlichen zu dieser Thematik lautet: “Die aktuellen Zahlen bestätigen die Tendenz, dass Elektroautos zuverlässiger sind als Verbrenner. Es bleibt aber weiter spannend, wie sich das Thema in den nächsten Jahren entwickeln wird. Auf der einen Seite sind bei den Elektro-Autos noch immer Kinderkrankheiten – mit der für die meisten Hersteller noch neuen Technik – zu erwarten. Andererseits ist die Lernkurve aktuell sehr steil, so dass weitere Verbesserungen bei den E-Fahrzeugen denkbar und zu erwarten sind.” Abschließend verweisen die Experten noch darauf, dass auch ältere Fahrzeuge niedrige Pannenkennziffern aufweisen können: Dies gelinge insbesondere Modellen von BMW und Audi, aber auch aus dem restlichen VW-Konzern.

Noch mehr Zahlen und Details – auch zur statistischen Methode – findet ihr hier auf der zugehörigen ADAC-Seite

ADAC-Pannenstatistik
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