Ökostrom, Energieeffizienz und Zertifikate

Audi Ingolstadt fertigt ab 2024 bilanziell CO2-neutral

Audo IngolstadtIm Audi-Stammwerk Ingolstadt wird ab dem kommenden Jahr die neue Q6-e-tron-Baureihe produziert.  Foto: Audi

Die globalen Bemühungen um nachhaltigere Produktionsweisen sind Teil des Audi-Umweltprogramms Mission:Zero. “Mit der Umstellung des Standorts Ingolstadt auf erneuerbare Energien kommen wir unserem Ziel deutlich näher, weltweit bilanziell CO2-neutral zu produzieren”, freut sich Audi-Produktionsvorstand Gerd Walker. Im belgischen Brüssel und im ungarischen Győr fertigt Audi bereits seit 2018 respektive 2020 bilanziell CO2-neutral. Auch die Produktion der Modelle R8 und e-tron GT quattro in den Böllinger Höfen wurde 2020 umgestellt. Bis 2025 sollen die letzten nötigen Schritte auch an den Standorten Neckarsulm sowie San José Chiapa (Mexiko) erfolgen.

Vier Bausteine für eine nachhaltigere Produktion

Die Audi-Initiativen für bilanzielle CO2-Neutralität fußen auf vier Säulen. Zunächst setzt die Marke mit den vier Ringen auf ein verbessertes Energiemanagement, was im Jahr 2022 alleine in Ingolstadt zur Einsparung von 35.000 Megawattstunden Energie sowie von 5.000 Tonnen CO2 geführt habe. Darüber hinaus produziert Audi selbst regenerativen Strom, etwa durch Photovoltaikanlagen. Der Anteil selbsterzeugter Energie soll in den kommenden Jahren an allen Produktionsstandorten weiter zunehmen. Den Energieeinkauf als drittes Standbein des Konzepts richtet Audi ebenfalls auf bilanzielle CO2-Neutralität aus und bezieht in Ingolstadt seit Anfang 2012 für den Bau seiner Automobile ausschließlich Grünstrom.

Speziell für den Standort Ingolstadt ist zudem ein weiterer Faktor entscheidend: „Eine benachbarte Raffinerie sowie die städtische Müllverwertungsanlage versorgen das Stammwerk mit bilanziell CO₂-neutraler Abwärme. Zusätzlich haben wir uns große Kontingente von Biogas gesichert, um ab 2024 die komplette Wärmeversorgung bilanziell CO₂-neutral abzudecken“, berichtet Dr. Rüdiger Recknagel, Leiter Umweltschutz für den Audi-Konzern. Im vierten und letzten Schritt seiner Bemühungen gleicht der Automobilhersteller Emissionen, die sich bislang nicht vermeiden lassen – maximal 10 Prozent der ursprünglichen CO2-Emissionen – über den Kauf von Kompensationszertifikaten aus. Dazu gehören im Falle des Werks Ingolstadt beispielsweise werksinterne Logistikverkehre.

Mission:Zero als ganzheitliches Konzept

Jenseits der Dekarbonisierung hat Audi im Rahmen von Mission:Zero weitere Ansatzpunkte in den Bereichen Wassernutzung, Ressourceneffizienz sowie Schutz und Erhalt biologischer Vielfalt definiert. Eingesetzte Kunststoffe oder auch Wasser sollen mittelfristig in geschlossene Kreisläufe überführt werden. Darüber hinaus ist der Konzern seit diesem Jahr Mitglied der Alliance for Water Stewardship (AWS) und engagiert sich ferner im Rahmen der Initiative „Biodiversity in Good Company“ an allen Standorten für den Erhalt biologischer Vielfalt. 

Auch bei der Weiterentwicklung der eigenen Standorte im Zuge des Umstiegs auf E-Mobilität hat Audi nach eigenen Angaben den Nachhaltigkeitsgedanken im Blick. Die Vision 360factory sieht vor, bestehende Werke zu modernisierung und zu digitalisieren, um keine weiteren Flächen für Neubauten versiegeln zu müssen. Im Sinne einer möglichst nachhaltigen Flächennutzung ist auch der incampus im Süden Ingolstadts als Außenstelle des Stammwerks in die strategischen Aktivitäten eingebunden. Als Joint Venture der Stadt Ingolstadt durch ihr Beteiligungsunternehmen IFG AöR und der Audi AG sanierte die incampus GmbH eine 75 Hektar große Industriebrache. Während dort ein neuer Technologiepark ohne neuen Flächenverbrauch entstand, wurden zugleich 15 Hektar der Gesamtfläche für Natur und Landschaft ausgewiesen. (dw)

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