Felgenhersteller
BBS Autotechnik übernimmt ehemaligen Superior-Standort Werdohl
Bereits Ende März 2024 ist die Produktion im Werdohler Räderwerk von Superior Industries ausgelaufen. Mittelfristig könnte die Räderfertigung jedoch wieder anlaufen: Mit der BBS Autotechnik hat Insolvenzverwalter Jens Lieser einen “strategischen Investor” gefunden.
Die BBS Autotechnik – die ihrerseits nach einer abermaligen Insolvenz im Dezember 2023 von der ISH Management Services GmbH übernommen wurde – hat neben dem Grundstück auch “den wesentlichen Teil der Maschinen und Anlagen” erworben. Nach Aussage Liesers hatte der Gläubigerausschuss dem Kaufvertrag zuvor zugestimmt. „Ich freue mich, dass es gelungen ist, mit dem Investor BBS Autotechnik einen Interessenten aus dem Markt zu finden. Das ist eine erfreuliche Nachricht und die Möglichkeit, dass in Werdohl wieder Räder produziert werden, bleibt erhalten“, kommentiert Jens Lieser die Vereinbarung. Nach der Beilegung der Streitigkeiten um die Marken- und Vertriebsrechte scheint es bei BBS nun voranzugehen. Mit der Übernahme des Räderwerks in Werdohl macht die ISH Group um den Vorsitzenden Ilkem Sahin zumindest auch die Ankündigung “erheblicher Investitionen in die Marke BBS” wahr.
Transfergesellschaft für SPG-MItarbeitende
Anders sieht es derweil bei der Superior Industries Production Germany GmbH (SPG) aus. Die deutsche Tochtergesellschaft des US-amerikanischen Felgenherstellers Superior Industries wollte sich im Spätsommer vergangenen Jahres im Rahmen eines Schutzschirmverfahrens sanieren. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch, sodass zum 1. Dezember 2023 das Insolvenzverfahren eröffnet wurde. Seitdem bemühte sich das Team der Koblenzer Kanzlei Lieser Rechtsanwälte unter Federführung von Jens Lieser um eine Lösung für die SPG und ihre Belegschaft.
Nach der Verlagerung der Räderproduktion ins kostengünstigere Polen sind inzwischen rund 90 Prozent der 350 verbliebenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in eine Transfergesellschaft gewechselt. Dort erhalten sie einer Unternehmensmitteilung zufolge sechs Monate lang rund 80 Prozent ihrer bisherigen Nettovergütung. Zudem soll die Transfergesellschaft Arbeitnehmern Beratung und Unterstützung bei der Jobvermittlung bieten und bei Bedarf Weiterqualifizierungsmaßnahmen finanzieren. Weitere Details – etwa auch zu einer möglichen Übernahme durch BBS Autotechnik – wurden nicht genannt.