Als die Continental AG im März 2024 über die Schließung verschiedener Automotive-Standorte informierte, sollten noch lediglich 160 der 430 in Wetzlar Angestellten ihren Job verlieren. Vorgesehen war, dass bei Werksschließung Ende 2025 220 Beschäftigte in ein neu gegründetes Technologiehub in Frankfurt wechseln könnten. Dies ist laut dem Nachrichtenportal Hessenschau nicht mehr der Fall. Auf der Betriebsversammlung am Dienstag habe der Konzern außerdem mitgeteilt, dass der Plan einer Versetzung von weiteren 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nach Babenhausen ebenfalls ad acta gelegt wurde.
Einem Bericht der Frankfurter Allgemeine zufolge solle neben 41 Auszubildenden nur ein paar wenigen Mitarbeitern eine Weiterbeschäftigung angeboten werden: „Das Unternehmen sprach von etwa 30, der Wetzlarer Betriebsratsvorsitzende Jörg Seidler von lediglich 18“, heißt es dort. Durch Verschlankungen der Strukturen will die Continental AG ihre Entwicklungsausgaben reduzieren. Beschlossen und kommuniziert wurde auch die Schließung des Standortes Schwalbach.
Im März 2024 hatte Conti seine Pläne zur "Bündelung der Geschäftsaktivitäten des Bereichs Automotive" in der Rhein-Main-Region bekannt gegeben. Mittlerweile ist bekannt, dass die Umstrukturierungen im Konzern viel umfassender sind: Continental strebt einen Spin-off des Unternehmensbereichs Automotive mit Börsennotierung bis Ende 2025 an. Der Automobilzulieferer will die Eigenständigkeit des Reifengeschäfts und der Sparte ContiTech weiter vorantreiben. Einen Käufer sucht der Konzern für die ContiTech-Einheit OESL.